rsync unter Ubuntu: Schnelle und effiziente Datei-Synchronisation & Backups [Anleitung]

目次

1. Einleitung

Was ist rsync?

rsync ist ein leistungsfähiges Kommandozeilen-Tool, um Dateien und Verzeichnisse schnell und effizient zu synchronisieren oder zu kopieren. Besonders unter Linux- und Unix-Systemen ist es weit verbreitet. Dank der Übertragung nur von Änderungen (Differenz-Synchronisierung) ist rsync auch bei großen Datenmengen äußerst ressourcenschonend. Auf vielen Linux-Distributionen wie Ubuntu ist es standardmäßig installiert und gilt als unverzichtbares Werkzeug für Systemadministratoren und Entwickler.

Vorteile von rsync unter Ubuntu

Unter Ubuntu eignet sich rsync hervorragend für regelmäßige Backups oder die Synchronisation mehrerer Verzeichnisse. Anstatt grafischer Oberflächen genügen wenige Befehle im Terminal, um schnelle Dateiübertragungen – sowohl lokal als auch auf entfernte Systeme – zu realisieren.

Typische Anwendungsfälle sind zum Beispiel:

  • Regelmäßige Backups auf externe Festplatten oder NAS
  • Synchronisation von Projektordnern während der Entwicklung
  • Deployment auf entfernte Server
  • Steigerung der Verfügbarkeit durch Spiegelung von Dateien

Unterschiede zu anderen Kommandos

Im Vergleich zum cp-Kommando überträgt rsync nur die Unterschiede zwischen Quell- und Zielverzeichnis und spart so erheblich Zeit. Im Gegensatz zu scp bietet rsync Funktionen wie Resume nach Fehlern und flexible Bandbreitenbegrenzung. Ein weiterer Vorteil ist die Übertragung inklusive Dateiattribute wie Eigentümer, Berechtigungen und Zeitstempel.

Ziel dieses Artikels

In diesem Artikel erfahren Sie, wie rsync unter Ubuntu installiert und effektiv genutzt werden kann – inklusive praktischer Befehle und typischer Einsatzszenarien. Auch Einsteiger finden hier verständliche Erklärungen zur Verwendung von GUI-Tools und zu häufigen Fehlerquellen. So lernen Sie Schritt für Schritt den praxisnahen Einsatz von rsync.

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2. Installation von rsync unter Ubuntu

Prüfen, ob rsync bereits vorinstalliert ist

Auf vielen Ubuntu-Systemen ist rsync standardmäßig installiert. Prüfen Sie zunächst mit folgendem Befehl, ob rsync bereits verfügbar ist:

rsync --version

Wenn die Versionsinformation angezeigt wird, ist rsync bereits einsatzbereit.

rsync nachinstallieren, falls nicht vorhanden

Erscheint eine Meldung wie „Befehl nicht gefunden“ oder „rsync: command not found“, installieren Sie rsync wie folgt nach:

  1. Paketinformationen aktualisieren:
sudo apt update
  1. rsync installieren:
sudo apt install rsync
  1. Nach der Installation erneut die Version prüfen:
rsync --version

Wird die Versionsnummer angezeigt, war die Installation erfolgreich.

Ist eine Installation per snap oder anderen Methoden nötig?

Unter Ubuntu empfiehlt sich die Installation von rsync per APT (Paketmanager). Es existiert zwar auch ein snap-Paket, doch für die meisten Anwendungsfälle reicht die APT-Version, die zudem besonders stabil und kompatibel ist. Nutzen Sie snap nur bei besonderen Anforderungen.

Hinweise zur Installation

  • Bei älteren Ubuntu-Versionen kann ein Repository-Update nötig sein.
  • Für viele Befehle sind Root-Rechte nötig, also sudo nicht vergessen.
  • Bei instabiler Internetverbindung können Installationsfehler auftreten – am besten eine stabile Leitung nutzen.

3. Grundlegende Nutzung von rsync

Grundlegende Syntax von rsync

Der Befehl für rsync ist einfach und flexibel zugleich. Grundstruktur:

rsync [Optionen] Quellpfad Zielpfad

Beispiel: Den Inhalt von /home/user/documents/ nach /mnt/backup/ kopieren:

rsync -av /home/user/documents/ /mnt/backup/

In diesem Beispiel kommen folgende Optionen zum Einsatz:

  • -a: Archivmodus (beinhaltet Rekursion, Rechte, Eigentümer usw.)
  • -v: Ausführliche Anzeige der übertragenen Dateien

Achtung auf den abschließenden Slash bei Verzeichnissen

Bei rsync beeinflusst ein abschließender Slash am Quellverzeichnis das Kopierverhalten:

  • /home/user/documents/ (mit Slash)
    → Nur der Inhalt wird kopiert (z. B. file1.txt, file2.txt).
  • /home/user/documents (ohne Slash)
    → Der gesamte Ordner documents wird kopiert (/mnt/backup/documents/file1.txt).

Dieser Unterschied ist typisch für rsync – wählen Sie die Syntax passend zur Anwendung.

Häufig genutzte Optionen

Zu den wichtigsten Optionen von rsync für die tägliche Nutzung gehören:

OptionBeschreibung
-aArchivmodus (rekursiv, mit allen Attributen)
-vDetaillierte Anzeige der kopierten Dateien
-nNur anzeigen, was passieren würde (Dry-Run)
--progressFortschrittsanzeige beim Kopieren
--deleteDateien im Ziel löschen, die nicht mehr im Quellverzeichnis existieren

Vor dem Ausführen simulieren

Um vorab zu prüfen, welche Dateien übertragen werden, empfiehlt sich die Option -n oder --dry-run:

rsync -av --dry-run /home/user/documents/ /mnt/backup/

So vermeiden Sie ungewollte Kopieraktionen.

Umgang mit versteckten Dateien

rsync schließt standardmäßig auch versteckte Dateien (beginnend mit Punkt .) ein. Dadurch werden z. B. Konfigurationsdateien problemlos mitkopiert.

4. Synchronisation mit Remote-Servern

Remote-Synchronisation via SSH

Einer der größten Vorteile von rsync: Dateisynchronisation mit Remote-Servern über SSH. Dadurch ist eine sichere Übertragung im Netzwerk möglich.

Grundbefehl:

rsync -avz Quellpfad user@Remote-IP-oder-Hostname:Zielpfad

Beispiel: Das lokale Verzeichnis /home/user/documents/ auf einen Remote-Server nach /var/www/backup/ übertragen:

rsync -avz /home/user/documents/ user@example.com:/var/www/backup/
  • -z komprimiert die Daten während der Übertragung – ideal bei begrenzter Bandbreite.
  • user@host ist der SSH-Login auf dem Zielsystem.

Erste Verbindung und SSH-Schlüssel

Beim erstmaligen Verbinden erscheint eine Authentifizierungsabfrage. Mit „yes“ bestätigen. Für regelmäßige rsync-Jobs empfiehlt sich die Einrichtung einer SSH-Schlüssel-Authentifizierung:

  1. Lokalen SSH-Schlüssel erzeugen (falls nicht vorhanden):
ssh-keygen -t rsa
  1. Schlüssel zum Remote-Server kopieren:
ssh-copy-id user@example.com

Danach ist die Passwortabfrage für rsync nicht mehr nötig.

Abweichende Portnummern angeben

Falls der SSH-Server auf einem anderen Port als 22 läuft, kann dies mit -e wie folgt angegeben werden:

rsync -avz -e "ssh -p 2222" /home/user/documents/ user@example.com:/var/www/backup/

Vorsicht bei bidirektionaler Synchronisation

rsync arbeitet immer einseitig (von Quelle zu Ziel). Für bidirektionale Synchronisation ist ein anderes Tool wie unison empfehlenswert.

5. Nützliche Optionen und Anwendungsbeispiele für rsync

Erweiterte, praxisnahe Optionen

Zusätzlich zu den Basisfunktionen bietet rsync viele nützliche Optionen für fortgeschrittene Anwendungen. Hier einige Beispiele:

–delete: Nicht mehr vorhandene Dateien entfernen

Mit dieser Option werden Dateien im Zielverzeichnis gelöscht, die nicht mehr im Quellverzeichnis existieren – ideal für Spiegelungen.

rsync -av --delete /home/user/source/ /mnt/backup/

Achtung: Prüfen Sie mit --dry-run, um versehentliches Löschen zu vermeiden.

–exclude: Bestimmte Dateien oder Verzeichnisse ausschließen

Um bestimmte Dateien/Ordner auszuschließen, nutzen Sie --exclude:

rsync -av --exclude '*.log' --exclude 'node_modules' /project/ /backup/

Durch Kombination mehrerer Muster sind flexible Ausschlussregeln möglich.

–bwlimit: Bandbreite begrenzen

Um die Netzwerkbelastung gering zu halten, lässt sich die Übertragungsgeschwindigkeit mit --bwlimit beschränken:

rsync -av --bwlimit=5000 /data/ user@remote:/data/

(Im Beispiel max. 5 MB/s)

Praktische Anwendungsbeispiele

Backup mit rsync

Als leistungsfähiges Backup-Tool eignet sich rsync für regelmäßige Sicherungen, etwa auf eine externe Festplatte:

rsync -a --delete /home/user/ /media/usb/backup/

Hier sorgt --delete für eine vollständige Spiegelung.

Automatisierung mit cron

Mit cron kann rsync für automatische Backups eingeplant werden, z. B. täglich um 2 Uhr:

0 2 * * * rsync -a /home/user/ /mnt/backup/ >> /var/log/rsync.log 2>&1

So laufen Backups ohne manuelles Zutun und erhöhen die Betriebssicherheit.

rsync steht für „Flexibilität“ und „Effizienz“

Die Stärke von rsync liegt in den vielen Optionen, die maximale Flexibilität und hohe Übertragungseffizienz bieten. Damit ist es das ideale Tool für sichere und schnelle Datei-Synchronisation nach individuellen Anforderungen.

6. Die GUI-Alternative „Grsync“

Empfohlen für alle, die keine Kommandozeile mögen

So mächtig rsync ist – die Bedienung erfolgt meist im Terminal. Für Einsteiger oder Nutzer, die lieber mit einer grafischen Oberfläche arbeiten, gibt es das Tool Grsync. Es nutzt intern rsync, bietet aber eine komfortable GUI.

Installation von Grsync unter Ubuntu

Grsync lässt sich unter Ubuntu einfach über APT installieren:

sudo apt update
sudo apt install grsync

Nach der Installation erscheint Grsync im Anwendungsmenü. Ein Klick startet die grafische Oberfläche.

Grundlegende Nutzung von Grsync

Die Oberfläche von Grsync ist intuitiv aufgebaut. Sie können folgende Einstellungen vornehmen:

  • Quell- und Zielverzeichnis eingeben
  • Checkboxen für wichtige Optionen wie „Rekursiv kopieren“, „Attribute beibehalten“, „Dateien löschen“ etc.
  • Ausschlussmuster definieren
  • Dry-Run per Klick durchführen

Nach dem Festlegen der Einstellungen genügt ein Klick auf „Start“, und rsync übernimmt die Dateisynchronisation im Hintergrund.

Profile: Verschiedene Einstellungen speichern

Mit Grsync können Sie mehrere Profile für verschiedene Backups und Synchronisationsjobs anlegen und verwalten.

Beispiele:

  • Profil 1: Backup auf USB-Stick
  • Profil 2: Synchronisation mit NAS
  • Profil 3: Spiegelung zu externem Server

Das erleichtert die Verwaltung komplexer Backup-Strategien erheblich.

Vorteile und Nachteile von Grsync

VorteileNachteile
Intuitive Bedienung ohne KommandozeileEinige fortgeschrittene Optionen sind in der GUI nicht verfügbar
Erklärung der Optionen direkt in der OberflächeWeniger flexibel als das Terminal für Experten
Sicheres Testen per Klick (z. B. Dry-Run)Etwas eingeschränkte Transparenz der Abläufe für Profis

7. Häufige Probleme und Lösungen

Dateiberechtigungen werden nicht übernommen

Problem: Im Ziel ändern sich Eigentümer oder Berechtigungen.
Ursache: rsync wurde ohne -a-Option oder ohne Root-Rechte ausgeführt.
Lösung:

  • -a-Option explizit angeben
  • Bei Bedarf mit sudo ausführen
sudo rsync -a /source/ /destination/

Symbolische Links werden nicht korrekt kopiert

Problem: Symlinks werden ignoriert oder als normale Dateien kopiert.
Ursache: Das Verhalten hängt von den verwendeten Optionen ab.
Lösung:

  • Mit -a bleiben Links erhalten.
  • Mit --copy-links werden die Zielobjekte kopiert.

„Permission denied“-Fehler

Problem: Synchronisation bricht wegen fehlender Rechte ab.
Ursache: Zugriffsrechte fehlen.
Lösung:

  • Mit sudo ausführen
  • Berechtigungen des Quell- oder Zielverzeichnisses prüfen
sudo rsync -a /source/ /destination/

„rsync: connection unexpectedly closed“ (bei Remote-Verbindung)

Problem: Fehler während der Verbindung zum Remote-Server.
Ursache: SSH-Konfiguration, falsche Pfadangabe oder fehlende Berechtigungen.
Lösung:

  • SSH-Verbindung separat testen: ssh user@host
  • Pfadangaben überprüfen
  • Firewall- und Port-Einstellungen prüfen

„Argument list too long“

Problem: Fehler bei sehr vielen Dateien.
Ursache: Maximale Anzahl an Kommandozeilen-Argumenten überschritten.
Lösung:

  • Mit --exclude oder --include den Umfang einschränken
  • Verzeichnisse in mehreren Durchgängen synchronisieren

8. FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Hier beantworten wir typische Fragen rund um die Nutzung von rsync unter Ubuntu. Besonders für Einsteiger eine wertvolle Hilfestellung.

Q1. Wie werden Eigentümer und Berechtigungen beim Kopieren übernommen?

A1. Mit der -a-Option (Archivmodus) kopiert rsync alle wichtigen Attribute wie Berechtigungen, Zeitstempel, Eigentümer und Gruppen. Besonders bei System-Backups ist dies unerlässlich.

rsync -a /etc/ /backup/etc/

Q2. Wie können bestimmte Dateien oder Ordner von der Synchronisation ausgeschlossen werden?

A2. Mit der --exclude-Option lassen sich bestimmte Dateien oder Muster ausschließen.

rsync -av --exclude '*.log' /project/ /backup/project/

Auch Wildcards sind möglich – so können z. B. node_modules oder .git leicht ausgeschlossen werden.

Q3. Wie kann die Netzwerkbandbreite bei rsync begrenzt werden?

A3. Mit --bwlimit wird die Übertragungsgeschwindigkeit (in KB/s) festgelegt.

rsync -av --bwlimit=5000 /data/ user@remote:/data/

Im Beispiel sind das maximal 5 MB/s – ideal, wenn das Netzwerk nicht überlastet werden soll.

Q4. Wie kann ich vorab sehen, was rsync tun würde?

A4. Die Option --dry-run (oder -n) simuliert den Vorgang, ohne tatsächlich Dateien zu übertragen.

rsync -av --dry-run /source/ /destination/

Gerade bei --delete oder ersten Tests ist dies sehr empfehlenswert.

Q5. Werden versteckte Dateien (Dotfiles) kopiert?

A5. Ja, rsync kopiert standardmäßig auch Dateien, die mit einem Punkt (.) beginnen. Um bestimmte Dotfiles auszuschließen, kann --exclude '.*' genutzt werden.

Q6. Was ist der Unterschied zwischen rsync und scp?

A6. scp ist für einfache Dateiübertragungen konzipiert und überträgt immer alle Dateien. rsync synchronisiert hingegen nur Änderungen und eignet sich ideal für Backups und Spiegelungen – inklusive Resume-Funktion bei Abbrüchen.

9. Fazit

In diesem Artikel wurden die Installation, Grundnutzung, Remote-Synchronisation, erweiterte Optionen, das GUI-Tool Grsync, Troubleshooting und FAQs zu rsync unter Ubuntu ausführlich behandelt.

Zusammenfassung: Das macht rsync so stark

  • Schneller Transfer nur der Änderungen verhindert unnötige Datenübertragung.
  • Berechtigungen und Eigentümer bleiben erhalten – optimal für Backups und Spiegelungen.
  • Remote-Synchronisation mit SSH für sichere Übertragungen.
  • Viele Optionen für Ausschlussregeln, Bandbreitenlimit, u. v. m.
  • Automatisierung mit cron ermöglicht zeitgesteuerte Backups.
  • Mit Grsync können auch Einsteiger rsync komfortabel nutzen.

rsync: Ein Muss für Linux-Nutzer

Ob unter Ubuntu oder anderen Linux-Distributionen: rsync ist das Standardwerkzeug für Dateioperationen, Backups und Synchronisation. Mit den hier vorgestellten Tipps und Anleitungen können auch Einsteiger sicher und effizient von den Vorteilen von rsync profitieren.

Ob für einfache Aufgaben oder professionelle File-Management-Lösungen – rsync ist einfach zu bedienen und doch äußerst mächtig. Lernen Sie zuerst die Grundlagen und erweitern Sie Ihr Wissen mit fortgeschrittenen Optionen, um rsync optimal auf Ihre Anforderungen anzupassen.

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