- 1 1. Einführung
- 2 2. So funktioniert die Netzwerkkonfiguration auf Ubuntu
- 3 3. So verbinden Sie sich mit einem Netzwerk auf Ubuntu
- 4 4. Wie man eine statische IP‑Adresse konfiguriert
- 5 5. Wie man DNS‑Server ändert
- 6 9. Zusammenfassung
1. Einführung
Wann benötigen Sie Netzwerkkonfiguration auf Ubuntu?
Ubuntu ist eine beliebte Linux-Distribution, die weit verbreitet für alles von Desktop-Umgebungen bis hin zu Server-Betrieben verwendet wird. In den meisten Fällen werden Netzwerkeinstellungen automatisch konfiguriert, aber es gibt viele Situationen, in denen eine manuelle Netzwerkkonfiguration erforderlich ist.
Beispiele hierfür:
- Festlegen einer statischen IP-Adresse beim Betrieb als Server
- Manuelles Angeben von DNS-Servern
- Verwendung spezieller Netzwerkkonfigurationen wie VPNs
- Konfiguration von Netzwerken über die CLI in Umgebungen ohne GUI
Ist die Netzwerkkonfiguration auf Ubuntu kompliziert?
In älteren Versionen von Ubuntu war das Bearbeiten der Datei /etc/network/interfaces üblich. Heute ist Netplan die Standard-Konfigurationsmethode, und NetworkManager wird in GUI-Umgebungen weit verbreitet genutzt.
Infolgedessen fragen sich viele Nutzer nun, welche Konfigurationsmethode sie verwenden sollten.
- Anfänger, die eine einfache GUI-basierte Konfiguration wünschen
- Fortgeschrittene und erfahrene Nutzer, die Kommandozeilen-Steuerung bevorzugen
- Administratoren, die minimale Konfigurationen für Server oder Cloud-Umgebungen benötigen
Die Auswahl der geeigneten Methode basierend auf Ihren Bedürfnissen ist essenziell.
Was Sie in diesem Artikel lernen werden
Dieser Artikel bietet eine anfängerfreundliche, aber umfassende Erklärung der Netzwerkkonfiguration auf Ubuntu und deckt ab:
- Sowohl GUI- (NetworkManager) als auch CLI- (Netplan, nmcli) Konfigurationsmethoden
- Verbindungsverfahren für kabelgebundene LAN und Wi-Fi
- Wie man statische IP-Adressen konfiguriert
- DNS-Server-Einstellungen und VPN-Verbindungen
- Häufige Netzwerk-Fehlerbehebungstechniken
- Häufig gestellte Fragen zur Netzwerkkonfiguration
Durch das Lesen dieses Leitfads werden Sie Unsicherheiten bezüglich der Ubuntu-Netzwerkeinstellungen beseitigen und das Vertrauen gewinnen, Netzwerke entsprechend Ihrem spezifischen Anwendungsfall zu konfigurieren.
2. So funktioniert die Netzwerkkonfiguration auf Ubuntu
Grundlegende Netzwerkverwaltungsarchitektur in Ubuntu
In Ubuntu werden Netzwerkkonfiguration und -verwaltung über NetworkManager oder Netplan gehandhabt. Das verwendete Tool hängt von der Ubuntu-Version und davon ab, ob es sich um eine Desktop- oder Server-Umgebung handelt.
NetworkManager ist Standard in Desktop-Umgebungen
GUI-fähige Versionen wie Ubuntu Desktop (z. B. Ubuntu 22.04 LTS) verwenden NetworkManager zur Verwaltung der Netzwerkeinstellungen. Es bietet eine grafische Oberfläche, die es selbst Anfängern ermöglicht, Netzwerke intuitiv zu konfigurieren.
NetworkManager bietet Funktionen wie:
- Automatische kabelgebundene und drahtlose Verbindungen
- Manuelle IP-Adresskonfiguration
- DNS- und Proxy-Verwaltung
- VPN-Verbindungsverwaltung
CLI-Tools wie nmcli und nmtui sind ebenfalls verfügbar, die eine flexible Konfiguration ermöglichen, auch wenn keine GUI zugänglich ist.
Netplan wird für Server-Umgebungen verwendet
Ubuntu Server und andere konfigurations ohne GUI verwenden Netplan, ein modernes Netzwerkkonfigurationssystem. Netplan speichert Konfigurationen in YAML-Dateien und wendet sie mit netplan apply an.
Netplan wurde aus Gründen wie diesen eingeführt:
- Zentralisierte und handhabbare Konfigurationsdateien
- Exzellente Kompatibilität mit Automatisierungstools wie Ansible
- Starke Integration mit systemd für moderne Systemarchitekturen
Netplan kann zwischen zugrunde liegenden Renderern wie NetworkManager und systemd-networkd wechseln, was ein flexibles Verhalten je nach Umgebung ermöglicht.
/etc/network/interfaces ist veraltet
Die Datei /etc/network/interfaces, die zuvor für die Netzwerkkonfiguration verwendet wurde, ist in den meisten Ubuntu-Umgebungen nun veraltet.
Sie wird nur in älteren Versionen (Ubuntu 16.04 und früher) oder in speziellen Fällen verwendet. Heute sind Netplan-YAML-Konfigurationsdateien (z. B. /etc/netplan/01-netcfg.yaml) der Standard.
3. So verbinden Sie sich mit einem Netzwerk auf Ubuntu
Es gibt zwei Hauptwege, um sich mit dem Internet auf Ubuntu zu verbinden: die Verwendung von GUI-Tools oder der Kommandozeile (CLI). Dieser Abschnitt erklärt beide Methoden für kabelgebundene LAN- und Wi-Fi-Verbindungen.
Netzwerkverbindungen über die GUI (NetworkManager)
Kabelgebundene LAN-Verbindung
Kabelgebundene LAN-Verbindungen werden in der Regel automatisch erkannt und verbunden, wenn ein Kabel eingesteckt wird. Um die IP‑Adresse manuell zu konfigurieren, folgen Sie diesen Schritten:
- Klicken Sie auf das Netzwerksymbol in der oberen rechten Ecke
- Wählen Sie „Kabel verbunden“ → „Einstellungen“
- Öffnen Sie den Reiter IPv4
- Ändern Sie „Automatisch (DHCP)“ zu „Manuell“
- Geben Sie die IP‑Adresse, das Subnetz, das Gateway und die DNS‑Server ein
- Speichern und die Einstellungen übernehmen
Verbindung mit WLAN
Die Verbindung mit WLAN ist einfach:
- Klicken Sie auf das Netzwerksymbol
- Wählen Sie ein WLAN‑Netzwerk aus der verfügbaren Liste
- Geben Sie das Passwort ein und verbinden Sie sich
Netzwerkverbindungen über die CLI
In Server‑Umgebungen oder beim Zugriff auf Systeme via SSH muss die Netzwerkkonfiguration über die Befehlszeile erfolgen. Das primäre Werkzeug hierfür ist nmcli.
Überprüfen und Aktivieren von kabelgebundenen Verbindungen
nmcli device status
nmcli device connect enp0s3
Verbindung mit WLAN
nmcli device wifi list
nmcli device wifi connect "SSID" password "password"
Verbindungsstatus prüfen
nmcli connection show --active
Das Wissen um sowohl GUI‑ als auch CLI‑Methoden ermöglicht es Ihnen, jede Ubuntu‑Umgebung sicher zu handhaben.
4. Wie man eine statische IP‑Adresse konfiguriert
Wenn Ubuntu als Server betrieben wird oder eine spezifische Netzwerkumgebung aufgebaut wird, ist das Konfigurieren einer statischen IP‑Adresse oft erforderlich. Dieser Abschnitt erklärt sowohl GUI‑basierte (NetworkManager) als auch CLI‑basierte (Netplan) Methoden.
Konfiguration einer statischen IP über die GUI (NetworkManager)
In Ubuntu‑Desktop‑Umgebungen können Sie Netzwerkeinstellungen grafisch ändern. Befolgen Sie die nachstehenden Schritte, um eine statische IP‑Adresse zu konfigurieren.
Schritte
- Klicken Sie auf das Netzwerksymbol in der oberen rechten Ecke
- Wählen Sie „Einstellungen“ oder das verbundene Netzwerk
- Wechseln Sie zum Reiter IPv4
- Ändern Sie „Automatisch (DHCP)“ zu „Manuell“
- Geben Sie die folgenden Informationen im Abschnitt Adressen ein:
- IP‑Adresse (z.B. 192.168.1.100)
- Netzmaske (z.B. 255.255.255.0)
- Gateway (z.B. 192.168.1.1)
- Falls nötig, geben Sie DNS‑Server an (z.B. 8.8.8.8)
- Klicken Sie auf „Speichern“ und verbinden Sie sich erneut
Um die Einstellungen anzuwenden, schalten Sie die Netzwerkverbindung aus und wieder ein oder starten Sie das System neu.
Konfiguration einer statischen IP über die CLI (Netplan)
In Umgebungen ohne GUI, wie Ubuntu Server, wird Netplan für die Konfiguration verwendet. Sie definieren die Einstellungen in einer YAML‑Datei und wenden sie mit einem Befehl an.
1. Überprüfen des Speicherorts der Konfigurationsdatei
Die Konfigurationsdatei befindet sich in der Regel an einem der folgenden Pfade:
/etc/netplan/00-installer-config.yaml/etc/netplan/01-netcfg.yaml
2. Beispiel für eine YAML‑Konfiguration
network:
version: 2
renderer: networkd
ethernets:
enp0s3:
dhcp4: no
addresses:
- 192.168.1.100/24
gateway4: 192.168.1.1
nameservers:
addresses: [8.8.8.8, 1.1.1.1]
Hinweis:
enp0s3variiert je nach Umgebung. Prüfen Sie es mit dem Befehlip a.
3. Konfiguration anwenden
sudo netplan apply
Überprüfung und Fehlersuche
Nach dem Anwenden der Konfiguration überprüfen Sie sie mit folgendem Befehl:
ip a
Falls das Netzwerk nicht verbindet, testen Sie die Konnektivität zum Gateway oder externen DNS mit:
ping 8.8.8.8
5. Wie man DNS‑Server ändert
Wenn Ihre Internetverbindung instabil ist oder die Namensauflösung langsam ist, kann das Überprüfen Ihrer DNS‑Einstellungen helfen. In Unternehmens‑ oder datenschutzorientierten Umgebungen müssen Sie möglicherweise benutzerdefinierte DNS‑Server angeben.
DNS‑Server über die GUI festlegen
Befolgen Sie diese Schritte in Ubuntu Desktop:
Schritte
- Klicken Sie auf das Netzwerksymbol in der oberen rechten Ecke
- Öffnen Sie „Einstellungen“ oder das verbundene WLAN‑/Kabelnetzwerk
- Wählen Sie den Reiter IPv4 oder IPv6
- Geben Sie manuell DNS‑Adressen ein (z.B.
8.8.8.8, 1.1.1.1) - Deaktivieren Sie „Automatisches DNS“, falls zutreffend
- Speichern und das Netzwerk erneut verbinden
Nach dem Anwenden der Einstellungen überprüfen Sie die DNS‑Auflösung mit:
dig www.google.com
oder
.„` systemd-resolve –status
### DNS über die CLI (Netplan) ändern
#### 1. Konfigurationsdatei öffnen
sudo nano /etc/netplan/01-netcfg.yaml
#### 2. Beispiel für DNS-Konfiguration
network: version: 2 renderer: networkd ethernets: enp0s3: dhcp4: no addresses: – 192.168.1.100/24 gateway4: 192.168.1.1 nameservers: addresses: – 8.8.8.8 – 1.1.1.1
#### 3. Einstellungen übernehmen
sudo netplan apply
#### 4. DNS-Status überprüfen
resolvectl status
oder
cat /etc/resolv.conf
Hinweis: `resolv.conf` ist ein symbolischer Link. Direktes Bearbeiten wird nicht empfohlen. DNS sollte immer über Netplan oder NetworkManager konfiguriert werden.
### Die Beziehung zwischen systemd-resolved und DNS
Ubuntu verwendet `systemd-resolved` zur DNS-Auflösung, und `/etc/resolv.conf` wird von diesem Dienst erzeugt.
Sie können es mit folgendem Befehl neu starten:
sudo systemctl restart systemd-resolved
## 6. Wie man VPN-Verbindungen konfiguriert
VPN-Verbindungen werden häufig für den sicheren Zugriff auf Firmennetzwerke, den Schutz in öffentlichen WLANs oder das Umgehen regionaler Beschränkungen benötigt.
### OpenVPN über die GUI (NetworkManager) konfigurieren
#### Erforderliche Pakete installieren
sudo apt update sudo apt install network-manager-openvpn-gnome
Ein Neustart nach der Installation wird empfohlen.
#### Konfigurationsschritte
1. Klicken Sie auf das Netzwerksymbol → „VPN-Einstellungen“ oder „VPN hinzufügen“
2. Wählen Sie „OpenVPN“ und klicken Sie auf „Erstellen“
3. Geben Sie die bereitgestellten VPN-Details ein:
* Serveradresse
* Authentifizierungsmethode
* Zertifikate und Schlüssel, falls erforderlich
1. Proxy oder DNS bei Bedarf konfigurieren
2. Verbindung speichern und aktivieren
Ein Schlüsselsymbol erscheint, wenn das VPN erfolgreich verbunden ist.
### L2TP/IPsec über die GUI konfigurieren
#### Zusätzliche Pakete installieren
sudo apt install network-manager-l2tp-gnome
Neustart, um die L2TP-Option zu aktivieren.
#### Schritte
1. VPN hinzufügen und „L2TP“ auswählen
2. Serveradresse, Benutzername und Passwort eingeben
3. „IPsec-Einstellungen“ öffnen und den vorab geteilten Schlüssel eingeben
4. Erweiterte Optionen wie MPPE überprüfen
5. Speichern und verbinden
### OpenVPN über die CLI konfigurieren
#### 1. OpenVPN installieren
sudo apt install openvpn
#### 2. Mit einer Konfigurationsdatei verbinden
sudo openvpn –config your-config.ovpn
### Fehlersuche bei VPN-Verbindungen
* Serveradresse und Port überprüfen
* Firewall-Einstellungen ( `ufw` ) und ISP-Beschränkungen prüfen
* Sicherstellen, dass Zertifikate korrekt platziert sind
* Protokolle mit `journalctl -xe` oder `/var/log/syslog` prüfen
## 7. Häufige Netzwerkprobleme und Lösungen
Selbst bei korrekter Konfiguration können Probleme wie kein Internetzugang oder fehlende WLAN-Netzwerke auftreten.
### Grundlegende Konnektivitätsprüfungen
#### 1. Hardware-Überprüfung
* Sicherstellen, dass LAN-Kabel angeschlossen sind
* Bestätigen, dass drahtlose Adapter aktiviert sind
nmcli device status
#### 2. IP-Adresszuweisung
ip a
#### 3. Konnektivitätstest
ping 192.168.1.1
ping 8.8.8.8
### WLAN nicht erkannt oder SSID fehlt
lshw -C network
sudo ubuntu-drivers devices
sudo apt install [recommended-driver]
### DNS-Auflösungsprobleme
Wenn die IP-Konnektivität funktioniert, aber Domainnamen fehlschlagen, sind die DNS-Einstellungen wahrscheinlich fehlerhaft konfiguriert.
### Änderungen nicht übernommen
sudo netplan apply
sudo systemctl restart NetworkManager
## 8. FAQ zur Ubuntu-Netzwerkkonfiguration
### Q1: WLAN wird unter Ubuntu nicht angezeigt. Was soll ich tun?
**A:** Prüfen Sie die Geräteerkennung und installieren Sie den empfohlenen Treiber mit `ubuntu-drivers`.
### Q2: Ich habe eine statische IP konfiguriert, kann aber nicht ins Internet.
**A:** Überprüfen Sie Gateway, DNS, Subnetz-Präfix und stellen Sie sicher, dass `netplan apply` ausgeführt wurde.
### Q3: Kann die Netzwerkkonfiguration ausschließlich über die CLI erfolgen?
**A:** Ja. Verwenden Sie `nmcli` und `netplan` je nach Umgebung.
### Q4: Ist ein Neustart erforderlich, um Änderungen zu übernehmen?
**A:** Nicht unbedingt. Verbinden Sie das Netzwerk neu oder verwenden Sie `netplan apply`.
### Q5: Wie kann ich die Netzwerkeinstellungen zurücksetzen?
nmcli connection show
nmcli connection delete
9. Zusammenfassung
Die Ubuntu-Netzwerkkonfiguration bietet mehrere Ansätze je nach Ihrer Umgebung und Anwendungsfalls.
Wichtige Erkenntnisse
- GUI-basierte Konfiguration mit NetworkManager
- CLI-basierte Konfiguration mit nmcli und Netplan
- Anpassung statischer IP und DNS
- VPN-Einrichtung und Fehlerbehebung
- Praktische Diagnose und FAQs
Wählen Sie die richtige Methode für Ihre Umgebung
| Use Case | Recommended Method |
|---|---|
| Desktop usage | GUI (NetworkManager) |
| Server / Cloud | CLI (Netplan) |
| Remote management | SSH + nmcli / YAML |
| Security-focused setups | VPN + Manual DNS |
Stabiles Networking verbessert die Produktivität
Die Flexibilität von Ubuntu ermöglicht leistungsstarke Anpassungen, aber falsche Einstellungen können Verbindungsprobleme verursachen. Verwenden Sie diesen Leitfaden, um Unsicherheiten zu beseitigen und Ihr Netzwerk selbstbewusst zu verwalten.
Dies schließt den vollständigen Leitfaden zur Ubuntu-Netzwerkkonfiguration ab.

### Die Beziehung zwischen systemd-resolved und DNS
Ubuntu verwendet `systemd-resolved` zur DNS-Auflösung, und `/etc/resolv.conf` wird von diesem Dienst erzeugt.
Sie können es mit folgendem Befehl neu starten:

