Ubuntu Remote Desktop: So richtest du Fernzugriff via RDP & VNC ein

目次

1. Einleitung: Warum Remote Desktop mit Ubuntu nutzen?

Immer mehr Anwendungsfälle für die Fernsteuerung von Ubuntu

Linux-basierte Betriebssysteme wie Ubuntu wurden traditionell vor allem von Entwicklern und Serveradministratoren genutzt, meist für die lokale Arbeit. Doch in den letzten Jahren hat die Verbreitung von Home-Office und die Nutzung von Ubuntu als Lern-PC zugenommen. Dadurch wächst das Interesse an der Fernsteuerung von Ubuntu.

Beispielsweise steuern viele Nutzer ihren Ubuntu-Server zu Hause von unterwegs oder verwenden ältere Notebooks mit Ubuntu als Remote-Entwicklungsumgebung. Die Einsatzmöglichkeiten für Remote Desktop werden immer vielfältiger.

Was unterscheidet Ubuntu von Windows? Die besonderen Vorteile von Ubuntu

Vielleicht fragst du dich: „Windows bietet doch auch Remote Desktop – warum sollte man das mit Ubuntu machen?“ Tatsächlich bietet Ubuntu einige Vorteile für die Fernsteuerung:

  • Leichtgewichtiges und stabiles Betriebssystem – läuft auch auf älteren PCs flüssig
  • Hohe Sicherheit und sehr gute Integration von verschlüsselten Verbindungen wie SSH
  • Kostenlos und Open Source – ideal für den Einsatz auf mehreren Geräten ohne Zusatzkosten

Diese Vorteile führen dazu, dass Ubuntu gerade für Programmier-Lernende oder als Serversystem immer öfter für Remote-Anwendungen genutzt wird.

Auch für Einsteiger einfacher geworden

Gerade für Linux-Neulinge wirkt die Einrichtung von Remote-Verbindungen oft kompliziert – alles nur über die Kommandozeile? Früher war tatsächlich mehr Handarbeit nötig, z.B. bei der manuellen Einrichtung eines VNC-Servers oder SSH-Tunneling.

Seit Ubuntu 22.04 LTS jedoch wird die Remote-Desktop-Verbindung per RDP standardmäßig unterstützt und kann komplett per grafischer Oberfläche (GUI) eingerichtet werden. Damit ist es jetzt auch für Anfänger einfach, Ubuntu aus der Ferne zu nutzen.

Ziel und Aufbau dieses Artikels

In diesem Artikel erklären wir Schritt für Schritt und auch für Einsteiger verständlich, wie du eine Remote-Desktop-Verbindung mit Ubuntu einrichtest. Wir zeigen die neuen Möglichkeiten in Ubuntu 22.04, die Konfiguration mit xrdp für ältere Versionen, sowie Tipps für erhöhte Sicherheit mit VNC und SSH-Tunneling.

Wir vergleichen die verschiedenen Methoden und helfen dir, die passende Lösung für deine Anforderungen zu finden – lies also gerne bis zum Ende!

年収訴求

2. Vergleich der Remote-Desktop-Methoden unter Ubuntu (VNC vs. RDP)

Mehrere Protokolle für die Fernverbindung

Es gibt nicht nur einen Weg, Remote-Desktop unter Ubuntu einzurichten. Grundsätzlich gibt es drei gängige Methoden:

  • RDP (Remote Desktop Protocol)
  • VNC (Virtual Network Computing)
  • SSH (Secure Shell) + X-Forwarding oder Tunneling

RDP und VNC übertragen den kompletten Desktop-Bildschirm und sind für die meisten Nutzer die erste Wahl. SSH dient vor allem für die Kommandozeilensteuerung und zusätzliche Sicherheit.

Hier vergleichen wir insbesondere RDP und VNC, die besonders einsteigerfreundlich sind.

Was ist RDP (Remote Desktop Protocol)?

RDP wurde ursprünglich von Microsoft entwickelt und ist in Windows als Standardfunktion integriert. Auch unter Ubuntu ist RDP mit xrdp verfügbar.

Seit Ubuntu 22.04 ist RDP direkt in die GNOME-Oberfläche integriert, sodass keine zusätzliche Installation von xrdp mehr nötig ist und die Konfiguration vollständig per GUI möglich ist.

Besonderheiten von RDP:

  • Hohe Kompatibilität zu Windows, Verbindung direkt mit dem Windows-Remote-Desktop-Tool möglich
  • Schnelle und flüssige Bildübertragung
  • Standardmäßig mit Authentifizierung und Verschlüsselung ausgestattet

Empfohlen für:

  • Nutzer, die Ubuntu und Windows kombinieren möchten
  • Einsteiger, die eine einfache grafische Einrichtung wünschen
  • Sicherheits- und Stabilitätsbewusste Anwender

Was ist VNC (Virtual Network Computing)?

VNC ist eine plattformübergreifende Technologie. Unter Ubuntu kann VNC z.B. mit vino oder tightvncserver genutzt werden.

VNC funktioniert technisch etwas anders als RDP: Es überträgt Bildschirmbilder kontinuierlich, was mitunter zu etwas langsamerer Darstellung führen kann. Dafür ist es sehr flexibel, etwa für die gemeinsame Nutzung einer Sitzung durch mehrere Benutzer.

Besonderheiten von VNC:

  • Plattformübergreifend (Verbindungen von Mac, Android etc. möglich)
  • Mehrere Nutzer können gleichzeitig den gleichen Desktop sehen
  • Schwächer bei der Sicherheit – idealerweise mit SSH-Tunnel kombinieren

Empfohlen für:

  • Teams, die gemeinsam Ubuntu fernsteuern möchten
  • Verbindungen von anderen Systemen als Windows
  • Fortgeschrittene Nutzer, die anpassbare Optionen wünschen

Vergleichstabelle: Unterschiede zwischen RDP und VNC

KriteriumRDPVNC
Einrichtung◎ (GUI-Konfiguration, einfach mit Windows)△ (mehr manuelle Einrichtung nötig)
Bilddarstellung◎ (flüssig)△ (kann ruckeln)
Sicherheit◎ (Standardmäßig verschlüsselt)△ (SSH-Tunnel empfohlen)
Sitzung teilen×○ (Mehrbenutzerbetrieb möglich)
PlattformenVor allem WindowsPlattformübergreifend (Linux, Mac, Android usw.)

Welches Protokoll soll ich wählen?

Für Einsteiger und Windows-Nutzer ist RDP die beste Wahl, da die Einrichtung einfach und die Verbindung stabil ist.

Wer Flexibilität braucht oder von anderen Geräten als Windows zugreifen möchte, sollte VNC nutzen – aber unbedingt für Sicherheit sorgen (z.B. mit SSH-Tunnel).

3. [Aktuell] So aktivierst du RDP (Remote Desktop) unter Ubuntu 22.04

Ab Ubuntu 22.04 ist RDP standardmäßig integriert

Ab Ubuntu 22.04 LTS ist die Remote-Desktop-Funktion direkt in die Standard-Desktop-Umgebung GNOME integriert. Damit kannst du RDP-Verbindungen nutzen, ohne externe Tools wie xrdp separat installieren zu müssen.

Mit dieser neuen Funktion kannst du direkt vom Windows-Remote-Desktop-Client (mstsc.exe) auf Ubuntu zugreifen – besonders einsteigerfreundlich.

Vorbereitungen und wichtige Hinweise

Vor der Aktivierung von RDP stelle bitte Folgendes sicher:

  • Ubuntu-Version ist 22.04 oder neuer
  • GNOME-Desktop-Umgebung wird verwendet
  • Du bist in einer X.org-Sitzung und nicht mit Wayland eingeloggt (wichtig!)

Gerade der letzte Punkt ist entscheidend: RDP-Verbindungen funktionieren aktuell nur mit X.org. Falls du Wayland nutzt, stelle die Sitzung folgendermaßen um.

Wie man sich mit X.org anmeldet

  1. Im Ubuntu-Anmeldebildschirm den Benutzernamen auswählen
  2. Vor Eingabe des Passworts unten rechts auf das Zahnrad-Symbol (⚙) klicken
  3. „Ubuntu on Xorg“ auswählen
  4. Passwort eingeben und anmelden

Remote Desktop aktivieren – Schritt für Schritt

  1. Die „Einstellungen“-App öffnen
  2. Links im Menü auf „Teilen“ klicken
  3. „Remote Desktop“ auswählen
  4. Schalter bei „Remote-Desktop aktivieren“ umlegen
  5. Authentifizierung auf „Passwort“ setzen und ein Verbindungskennwort festlegen
  6. Im Abschnitt „Netzwerk“: „Benutzern im lokalen Netzwerk erlauben, sich zu verbinden“ aktivieren

Damit ist Ubuntu für RDP-Verbindungen vorbereitet.

Von Windows aus zu Ubuntu verbinden

  1. Windows-Taste + R drücken, „mstsc“ eingeben und Enter (Remote Desktop starten)
  2. Im Feld „Computer“ die IP-Adresse von Ubuntu eingeben
  3. Nach Aufforderung Benutzernamen und Passwort von Ubuntu eingeben
  4. Verbindung wird hergestellt

Die IP-Adresse findest du unter „Einstellungen“ > „Wi-Fi“ oder „Kabelgebunden“. Alternativ im Terminal:

ip a

Firewall-Einstellungen (wenn nötig)

Wenn die Ubuntu-Firewall (UFW) aktiv ist, muss der Standardport für RDP (TCP 3389) freigegeben werden:

sudo ufw allow 3389/tcp

Danach UFW neu starten oder Status prüfen:

sudo ufw status

Häufige Probleme und Lösungen

ProblemLösung
Schwarzer Bildschirm nach VerbindungPrüfen, ob du mit X.org angemeldet bist
Verbindung wird abgelehntFirewall und Netzwerk prüfen
Keine Reaktion nach PassworteingabeRemote-Desktop-Freigabe in GNOME-Einstellungen prüfen

Hinweis: Nutzung im lokalen Netzwerk empfohlen

Diese Methode ist grundsätzlich für die Nutzung im selben lokalen Netzwerk (LAN) gedacht. Für externen Zugriff sind VPN, Portweiterleitung oder SSH-Tunnel notwendig (wird später erklärt).

4. So verbindest du dich unter Ubuntu 20.04 oder älter per xrdp

Für Ubuntu 20.04 ist xrdp erforderlich

Ubuntu 20.04 und ältere Versionen haben kein integriertes RDP wie Ubuntu 22.04. Um von Windows aus eine Remote-Desktop-Verbindung herzustellen, muss das xrdp-Paket installiert werden.

xrdp ist kompatibel mit dem RDP-Protokoll von Microsoft, sodass du dich einfach mit dem Windows-Remote-Desktop-Tool verbinden kannst.

Installation und Grundkonfiguration von xrdp

Führe im Terminal folgende Befehle aus:

sudo apt update
sudo apt install xrdp -y

Nach der Installation startet der xrdp-Dienst automatisch. Status prüfen mit:

sudo systemctl status xrdp

Grüner Status „active (running)“ = Dienst läuft.

Empfohlene Desktop-Umgebung: Xfce

Die Standard-Desktop-Umgebung GNOME funktioniert mit xrdp nicht immer zuverlässig – oft bleibt der Bildschirm schwarz.

Deshalb empfiehlt sich die Installation von Xfce und die Nutzung mit xrdp:

Xfce installieren

sudo apt install xfce4 -y

Sitzungseinstellungen anpassen

Um Xfce für xrdp zu nutzen, erstelle/bearbeite die Datei ~/.xsession:

echo "startxfce4" > ~/.xsession

Und gib die richtigen Rechte:

chmod +x ~/.xsession

Firewall-Konfiguration

xrdp nutzt Port 3389/tcp. Öffne diesen Port, falls UFW aktiv ist:

sudo ufw allow 3389/tcp

Verbindung von Windows aus (erneut erklärt)

  1. Windows-Taste + R → mstsc starten
  2. Bei „Computer“ die Ubuntu-IP-Adresse eingeben
  3. Auf dem xrdp-Loginbildschirm Ubuntu-Benutzername und Passwort eingeben
  4. Verbindung ist hergestellt (Xfce-Desktop erscheint)

Die IP-Adresse findest du unter ip a oder hostname -I.

Häufige Probleme und Lösungen

FehlerbildUrsache und Lösung
Schwarzer Bildschirm nach VerbindungXfce statt GNOME nutzen, startxfce4 in .xsession eintragen
„Sitzung wurde beendet“ erscheintPrüfen, ob Xfce korrekt installiert ist und verwendet wird
Verbindung trennt sich nach PassworteingabeEvtl. SELinux/polkit-Probleme, Logs prüfen

Automatischer Start des xrdp-Dienstes (optional)

Falls xrdp beim Systemstart automatisch starten soll:

sudo systemctl enable xrdp

5. Verbindung per VNC-Server (vino / tightvnc u.a.)

Was ist VNC? Remote-Desktop-Technik auch für Ubuntu

VNC (Virtual Network Computing) ist ein plattformübergreifendes Protokoll zur Bildschirmübertragung – geeignet für Windows, Linux, macOS usw.
Installierst du einen VNC-Server unter Ubuntu, kannst du dich auch von anderen Rechnern oder Smartphones aus verbinden.

Im Vergleich zu RDP ist die Einrichtung etwas komplexer und die Übertragung meist etwas langsamer, aber VNC bietet mehr Flexibilität bei der gemeinsamen Nutzung und Verbindungsoptionen. Besonders, wenn mehrere Nutzer gleichzeitig denselben Desktop sehen und steuern möchten, ist VNC praktisch.

Beliebte VNC-Server für Ubuntu

Unter Ubuntu werden folgende VNC-Server häufig genutzt:

Server-NameBesonderheiten
vinoIn GNOME integriert, Einrichtung per GUI – ideal für Einsteiger
tightvncserverLeichtgewichtig und schnell, v.a. für Servereinsatz (meist via Terminal)
x11vncZugriff auf die tatsächlich eingeloggte Sitzung, ideal für geteilte Desktop-Sessions

So nutzt du vino im GNOME-Desktop (Ubuntu 20.04–22.04)

GNOME enthält mit vino bereits eine VNC-Server-Funktion.
Einrichtung per GUI:

1. Installation des Pakets (falls noch nicht vorhanden)

sudo apt install vino -y

2. Remote-Zugriff in den Einstellungen aktivieren

  1. „Einstellungen“-App öffnen
  2. Zu „Teilen“ > „Bildschirm teilen“ wechseln
  3. „Bildschirmfreigabe“ einschalten
  4. „Zugriff über das Netzwerk erlauben“ aktivieren
  5. Passwort für die Verbindung setzen (dringend empfohlen)

Hinweis: Unter Wayland funktioniert vino nicht, daher mit X.org anmelden (siehe Kapitel 3).

3. Verbindung testen

Nutze einen VNC-Client (z.B. RealVNC Viewer, TigerVNC) auf einem anderen Gerät.
Verbinde dich mit der Ubuntu-IP, z.B. 192.168.1.100:5900.

Für die Konsole: tightvncserver

Für Server oder Systeme ohne grafische Oberfläche ist tightvncserver bewährt.

1. Installation

sudo apt install tightvncserver -y

2. Passwort beim ersten Start setzen

vncserver

Du wirst aufgefordert, ein Verbindungs-Passwort einzugeben.

3. VNC-Session starten

vncserver :1

Die VNC-Sitzung läuft dann auf Port 5901 (5900 + Sitzungsnummer).

4. Leichtgewichtige Desktop-Umgebung (z.B. Xfce) für VNC konfigurieren (optional)

tightvnc harmoniert nicht optimal mit GNOME. Ergänze in ~/.vnc/xstartup z.B.:

#!/bin/bash
xrdb $HOME/.Xresources
startxfce4 &

Vergiss nicht, die Datei ausführbar zu machen:

chmod +x ~/.vnc/xstartup

Sicherheitshinweis: SSH-Tunnel wird dringend empfohlen

Da VNC nicht verschlüsselt überträgt, solltest du VNC außerhalb des LANs immer mit SSH-Tunnel nutzen.

Beispiel:
Auf dem lokalen Rechner:

ssh -L 5901:localhost:5901 your-user@remote-ubuntu

Dann im VNC-Viewer mit localhost:5901 verbinden – die Übertragung läuft sicher verschlüsselt.

Fazit: VNC ist flexibel, aber auf Sicherheit achten!

VNC ist für Ubuntu-Remote-Verbindungen vielseitig und plattformübergreifend, aber ohne weitere Maßnahmen nicht sicher. Für Zugriffe außerhalb des eigenen Netzwerks ist ein SSH-Tunnel Pflicht.

GUI-basiert und einfach: vino
Leicht und für Server: tightvncserver
Für das Teilen laufender Sitzungen: x11vnc
Wähle je nach Anwendungsfall den passenden Server.

6. Verbindung von Windows zu Ubuntu – die besten Clients

Du brauchst auch am Client passende Software

Auch wenn Ubuntu eingerichtet ist, brauchst du am verbindenden PC (meist Windows) die passende Software.
Windows bringt einen RDP-Client mit – je nach Anwendungsfall gibt es aber Alternativen.

Hier die wichtigsten Wege, von Windows aus auf Ubuntu zuzugreifen:

RDP: Mit dem Windows-Standardtool „Remotedesktopverbindung“

Wenn Ubuntu RDP unterstützt (xrdp oder GNOME-RDP-Funktion), reicht das Windows-Standardtool.

So geht’s

  1. Windows-Taste + R, mstsc eingeben und Enter
  2. Im Feld „Computer“ die Ubuntu-IP (z.B. 192.168.1.10) eingeben
  3. „Verbinden“ klicken
  4. Ubuntu-Benutzernamen und Passwort eingeben – fertig!

Vorteile

  • Keine Zusatzinstallation nötig
  • Schnell und zuverlässig
  • Bekannte Windows-Oberfläche

Zu beachten

  • Funktioniert nur, wenn Ubuntu RDP unterstützt (bei älteren Versionen xrdp einrichten!)
  • Voraussetzung: Verbindung im selben LAN (extern: VPN oder SSH-Tunnel nötig)

VNC: Verbindung über VNC-Client

Mit installiertem VNC-Server auf Ubuntu kannst du von Windows mit VNC-Viewer-Software zugreifen.

Empfohlene VNC-Clients

NameEigenschaften
RealVNC ViewerKostenlos (privat und kommerziell). Modernes UI, einfach für Einsteiger.
TigerVNC ViewerOpen Source. Schlank, schnell und zuverlässig.
TightVNC ViewerBewährter Klassiker. Minimale Funktionen, sehr leichtgewichtig.

So verbindest du dich (am Beispiel RealVNC):

  1. RealVNC Viewer installieren und starten
  2. Verbindungsziel 192.168.1.10:5900 (oder 5901 etc.) eingeben
  3. Mit Klick verbinden und VNC-Passwort eingeben
  4. Der Ubuntu-Desktop erscheint

Achtung

  • VNC ist ohne SSH-Tunnel nicht verschlüsselt!
  • Die Bildübertragung ist meist nicht so flüssig wie mit RDP

Remmina: Multitalent für alle Protokolle (auch für Ubuntu verfügbar)

Remmina unterstützt RDP, VNC, SSH u.a. – praktisch für gemischte Umgebungen.
Remmina gibt es für Linux und auch als Windows-Version.
Vorteile:

  • Ein Tool für alle Protokolle
  • Profile, Skalierung, viele Optionen
  • Auch für Verbindungen von Ubuntu zu Windows geeignet

Download: [https://remmina.org](https://remmina.org)

So findest du die IP-Adresse unter Ubuntu

Zur Verbindung brauchst du die lokale IP-Adresse von Ubuntu:

Per GUI

  • „Einstellungen“ > „Netzwerk“ > „Kabelgebunden“ oder „WLAN“ – Details anzeigen

Im Terminal

ip a

oder

hostname -I

Die angezeigte Adresse im Format 192.168.*.* verwenden.

Zusatzinfo: Netzwerkbedingungen beachten

Verbindung von Windows nach Ubuntu klappt nur, wenn beide im selben LAN sind. Für den Zugriff von unterwegs:

  • VPN (Virtual Private Network) einrichten
  • Port-Weiterleitung am Router (nur mit Sicherheitsvorkehrungen!)
  • SSH-Tunnel für sicheren Zugriff (siehe späteres Kapitel)

Fazit: Den passenden Client für deinen Zweck wählen

VerbindungsartEmpfohlener ClientVerwendungszweck
RDPWindows-RemotedesktopEinfach von Windows zu Ubuntu
VNCRealVNC / TigerVNC / TightVNCGemeinsame Nutzung, Mac oder Smartphone als Client
SSHRemminaSichere Verbindung (Kommandozeile und/oder GUI)

Mit passender Konfiguration klappt das Remote-Working mit Ubuntu schnell und reibungslos!

7. Fehlerbehebung: Japanische Eingabe und Tastatur-Einstellungen bei Remote-Verbindungen

Probleme mit japanischer Eingabe bei Fernzugriff

Wenn du Ubuntu per Remote Desktop steuerst, können Probleme auftreten wie „Japanisch lässt sich nicht eingeben“, „Die Umschalt-/Kana-Taste funktioniert nicht“ oder „Backslash (\) wird nicht erkannt“.
Der Grund ist meist eine abweichende Session-Konfiguration im Remote-Betrieb.

Dieses Kapitel erklärt häufige Probleme und Lösungen rund um die japanische Eingabe sowie Tastaturbelegung bei Ubuntu-Remotezugriff.

Japanische Eingabe geht nicht / IME funktioniert nicht

Hauptursachen

  • Der Eingabemanager (IME) wird in der Remote-Session nicht automatisch gestartet
  • fcitx oder ibus sind nicht korrekt initialisiert
  • Inkompatibilitäten zwischen GNOME-Session und RDP

Lösung 1: Mozc+fcitx manuell starten

Das Standard-Setup für japanische Eingabe ist meist „fcitx-mozc“.
Falls dies in der Remote-Session nicht startet, kannst du folgenden Befehl nutzen:

fcitx-autostart

oder

fcitx -r

Lösung 2: Eingabequellen für jede Session neu zuweisen

  1. Unter „Einstellungen“ > „Region & Sprache“ die Eingabequellen prüfen
  2. Sicherstellen, dass „Japanisch (Mozc)“ aktiviert ist
  3. Falls nicht vorhanden, über „+“ hinzufügen

Oft hilft auch ein Ab- und erneutes Anmelden.

Umschalt-/Kana-Taste geht nicht, falsches Tastaturlayout

Bei Remote Desktop wird das Tastaturlayout manchmal nicht korrekt erkannt, insbesondere bei japanischen (JIS) vs. englischen (US) Layouts. Häufig sind Zeichen wie „\“ oder „@“ falsch belegt.

Lösung: Tastaturbelegung explizit setzen

  1. „Einstellungen“ > „Region & Sprache“ > „Eingabequellen“
  2. „Japanisch (Japanisch)“ oder „Japanisch (OADG 109A)“ wählen
  3. Falls nötig, mit setxkbmap das Layout festlegen:
setxkbmap -model jp106 -layout jp

Dies kann in .xsession oder .bashrc dauerhaft hinterlegt werden.

Backslash (\) oder Pipe (|) lässt sich nicht eingeben

Gerade bei RDP und xrdp tritt dies oft auf, da die Keycodes falsch übertragen werden.

Workaround: Keymapping für xrdp anpassen

  1. Datei editieren:
sudo nano /etc/xrdp/km-0411.ini
  1. In dieser Datei die Zuordnung für japanische Tastaturen prüfen und ggf. manuell anpassen (nur für Fortgeschrittene)

Eine praktischere Lösung ist oft der Umstieg auf VNC anstelle von RDP.

Alternative Shortcuts für den Wechsel des Eingabemodus

Falls die Umschalt-/Kana-Taste nicht reagiert, kannst du folgende Shortcuts für den Wechsel der Eingabesprache nutzen:

Bei Mozc (fcitx):

  • Ctrl + Leertaste (Standard)
  • Shift + Leertaste (änderbar)

In den fcitx-Einstellungen lassen sich die Tasten individuell anpassen.

Wenn nichts hilft: Texte lokal eingeben und kopieren

Als letzte Notlösung kannst du Text lokal unter Windows schreiben und per Copy & Paste nach Ubuntu übertragen.

Fazit: Eingabeverhalten variiert je nach Verbindungsmethode

ProblemHauptursacheLösung
Japanisch-Eingabe geht nichtIME nicht gestartet, Session-Inkompatibilitätfcitx-mozc neu starten, Eingabequelle prüfen
Tastaturbelegung falschFalsches Keyboard-Layout erkanntsetxkbmap nutzen
Backslash nicht eingebbarxrdp-Keymap-Problemkm-Datei anpassen, ggf. auf VNC umsteigen

Gerade beim Remote-Zugriff unterscheidet sich das Tastaturverhalten oft von der lokalen Nutzung. Es lohnt sich, die wichtigsten Einstellungen und Workarounds zu kennen.

8. Sichere Verbindungsmethoden: SSH-Tunnel für Remote Desktop

Fernzugriff und Sicherheitsrisiken

Die Remote-Desktop-Funktionen (RDP, VNC) von Ubuntu sind praktisch, sollten aber niemals ungeschützt ins Internet freigegeben werden!
Ohne Verschlüsselung oder mit schwacher Authentifizierung besteht erhöhte Gefahr von unbefugtem Zugriff und Datenklau.

Ein bewährter Schutz ist die Nutzung von SSH-Tunneling – dabei wird eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut, über die VNC oder RDP sicher übertragen werden.

[Windows] --(SSH-Verschlüsselung)--> [Ubuntu]
   |
   +--> (Portweiterleitung für VNC oder RDP intern)

Was ist ein SSH-Tunnel?

SSH-Tunneling bedeutet, VNC oder RDP durch eine sichere SSH-Verbindung zu schicken.
So werden auch eigentlich unverschlüsselte Protokolle komplett verschlüsselt übertragen.

Vorbereitung: SSH-Server auf Ubuntu installieren

Falls noch nicht installiert, per Terminal:

sudo apt update
sudo apt install openssh-server -y

Status prüfen:

sudo systemctl status ssh

Firewall-Port 22 freigeben (falls UFW aktiv):

sudo ufw allow ssh

SSH-Tunnel von Windows aus (Beispiel: VNC-Port 5901)

Variante 1: Mit ssh-Befehl im Windows-Terminal (PowerShell)

ssh -L 5901:localhost:5901 your-user@ubuntu-ip
  • 5901:localhost:5901: Lokaler Port 5901 wird mit Port 5901 auf Ubuntu verbunden
  • your-user@ubuntu-ip: Nutzername und IP-Adresse von Ubuntu

Lasse das Fenster offen und starte den VNC-Viewer auf localhost:5901.

Variante 2: Mit SSH-Tools wie Tera Term oder PuTTY (GUI)

  • Portweiterleitung im jeweiligen Tool einrichten (GUI)
  • Empfohlen für Nutzer, die keine Kommandozeile wollen

Auch für RDP geeignet

Analog lässt sich auch RDP (Port 3389) tunneln:

ssh -L 3389:localhost:3389 your-user@ubuntu-ip

Dann Windows-Remotedesktop auf localhost:3389 verbinden.

Für noch mehr Sicherheit: Authentifizierung mit SSH-Schlüsselpaar

SSH lässt sich mit Schlüsseldateien (public/private key) noch besser absichern.

Schritt-für-Schritt (unter Windows):

  1. In PowerShell:
    ssh-keygen
  2. Public Key nach Ubuntu kopieren:
    ssh-copy-id your-user@ubuntu-ip
  3. Alternativ manuell in ~/.ssh/authorized_keys ergänzen
  4. In /etc/ssh/sshd_config prüfen:
    PubkeyAuthentication yes
    PasswordAuthentication no
  5. SSH-Dienst neu starten:
    sudo systemctl restart ssh

Vor- und Nachteile von SSH-Tunneling

PunktBeschreibung
✅ VorteilVollständige Verschlüsselung, höchste Sicherheit
✅ VorteilRDP/VNC müssen nicht öffentlich erreichbar sein
❌ NachteilEinrichtung ist etwas komplexer, jedes Mal Befehl/Aufbau nötig
❌ NachteilBei Tunnelabbruch muss Verbindung neu aufgebaut werden

Fazit: SSH-Tunnel sind Pflicht für sicheren externen Zugriff

Wer Ubuntu von außen fernsteuern möchte (z.B. unterwegs oder im Homeoffice), sollte immer auf SSH-Tunnel setzen.
Damit bleibt die Verbindung auch bei Zugriffen außerhalb des eigenen LANs sicher!

9. FAQ: Häufige Fragen zu Ubuntu Remote Desktop

Q1. Warum funktioniert die Remote-Verbindung zu Ubuntu nicht?

A. Die Gründe sind vielfältig – prüfe am besten folgende Punkte:

  • Ist die richtige IP-Adresse eingetragen?
  • Ist Ubuntu im selben LAN?
  • Blockiert die Firewall (UFW) die Verbindung?
  • Bei RDP: Ist Ubuntu in einer X.org-Session angemeldet?
  • Laufen xrdp oder VNC-Dienst tatsächlich?

Am Terminal kannst du die Dienste so prüfen:

sudo systemctl status xrdp
sudo systemctl status ssh

Q2. Was tun, wenn die Verbindung ruckelt oder abbricht?

A. Meist liegt es an geringer Bandbreite oder unterschiedlicher Rendering-Technik. Tipps:

  • Bei RDP hilft oft der „Low Bandwidth Mode“
  • Bei VNC empfiehlt sich eine leichte Desktopumgebung (z.B. Xfce)
  • Keine Videos oder 3D-Grafiken remote ausführen
  • Verbindung per LAN-Kabel statt WLAN nutzen

Q3. Kann ich auch von Ubuntu aus auf Windows zugreifen?

A. Ja, das geht! Ubuntu bietet mit Remmina einen vielseitigen Remote-Desktop-Client, der auf Windows-RDP-Server (ab Windows Pro) zugreifen kann.

So funktioniert es in Ubuntu:

sudo apt install remmina -y
  1. Remmina starten
  2. Neue Verbindung anlegen
  3. „RDP“ als Protokoll wählen, Windows-IP und Anmeldedaten eingeben
  4. Verbinden

Q4. Wie kann ich von unterwegs/anderem Netzwerk auf Ubuntu zugreifen?

A. Dafür gibt es drei Wege:

  • VPN (Virtual Private Network) einrichten
  • SSH-Tunnel nutzen (siehe Kapitel 8)
  • Port-Forwarding im Router einrichten (aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen)

Am sichersten ist VPN oder SSH-Tunnel.

Q5. Kann ich mich ohne Passworteingabe verbinden?

A. Bei SSH-Verbindungen kann man mit Public-Key-Authentifizierung das Passwort sparen (und die Sicherheit erhöhen).
Bei RDP/VNC kann man Autologin auf Ubuntu einrichten – das ist aber riskant und sollte mit Vorsicht genutzt werden.

Q6. Warum funktioniert die japanische Eingabe oder Tastaturbelegung nicht?

A. Häufig startet der IME nicht automatisch oder das Keyboard-Layout wird nicht richtig erkannt.
Siehe ausführlich Kapitel 7 – wichtigste Tipps:

  • fcitx oder ibus neu starten
  • setxkbmap zur expliziten Layout-Umstellung
  • Bei VNC die GUI-Einstellungen kontrollieren

Q7. Kostet Remote Desktop mit Ubuntu Geld?

A. Nein – Ubuntu, xrdp, Remmina, VNC sind allesamt kostenlos und Open Source. Nur manche VNC-Viewer (z.B. RealVNC) bieten kostenpflichtige Zusatzfeatures, die Grundfunktion ist aber gratis.

Q8. Können mehrere Personen gleichzeitig Ubuntu fernsteuern?

A. Standardmäßig ist bei RDP immer nur eine Session pro Nutzer möglich.
Mit VNC kann man den gleichen Bildschirm mit mehreren Personen teilen – ideal für Schulungen oder Teamarbeit.

Q9. Was tun, wenn Ubuntu beim Remote-Zugriff in den Energiesparmodus geht?

A. Dann wird die Verbindung getrennt. So kannst du das verhindern:

  • Unter „Einstellungen“ > „Energie“ > „Standby“ auf „Nie“ stellen
  • Oder per Befehl:
    gsettings set org.gnome.settings-daemon.plugins.power sleep-inactive-ac-type 'nothing'

Q10. Was ist besser – RDP oder VNC?

A. Das hängt vom Einsatzzweck ab. Zur Orientierung:

PrioritätEmpfehlung
Beste Performance & BildqualitätRDP
Gleichzeitige Nutzung durch mehrere PersonenVNC
Beste Windows-KompatibilitätRDP
Maximale Sicherheit (bei SSH-Tunnel)Beide geeignet

10. Fazit: Ubuntu-Remote-Verbindungen einfach & sicher nutzen

Ubuntu Remote Desktop ist einfacher als gedacht

Viele denken bei Linux an schwierige Konfigurationen. Dieser Guide zeigt, dass Remote-Desktop mit Ubuntu längst alltagstauglich und auch für Einsteiger machbar ist.

Ab Ubuntu 22.04 ist RDP integriert, die Einrichtung geht per grafischer Oberfläche. Für ältere Versionen helfen xrdp oder VNC – und Windows-Clients können problemlos zugreifen.

Wähle die passende Verbindungsmethode

Ubuntu bietet zahlreiche Wege für den Fernzugriff, jede hat Vor- und Nachteile.
Je nach Anwendungsfall lohnt sich ein Vergleich:

VerwendungszweckEmpfohlene MethodeKommentar
Im Heimnetz schnell verbindenRDP (Ubuntu-Standard oder xrdp)Besonders einfach mit Windows-Client
Von unterwegs sicher zugreifenRDP oder VNC + SSH-TunnelVerschlüsselte, geschützte Verbindung
Gemeinsame BildschirmnutzungVNC (vino / x11vnc)Optimal für Teamarbeit/Schulungen
Nur Kommandozeile/ServerwartungSSH (Terminalzugriff)Leichtgewichtig & besonders sicher

Sicherheit von Anfang an ernst nehmen

Fernzugriff ist praktisch, aber nie ohne Sicherheitsvorkehrungen!
Nutze bei Zugriff von außen immer SSH-Tunnel oder VPN und sichere Passwörter/Firewalleinstellungen.

SSH-Schlüssel erleichtern den Alltag und bieten mehr Sicherheit.

Probleme lassen sich lösen – bleib ruhig!

Egal ob japanische Eingabe, Tastaturmapping, schwarze Bildschirme:
Die meisten Probleme haben erprobte Lösungen. Schrittweise Ursachen prüfen und dieser Guide helfen weiter.

Komm gerne immer wieder auf diese Seite zurück, wenn du Unterstützung brauchst.

Starte einfach – Ubuntu Remote Desktop lohnt sich!

Einmal eingerichtet, macht Remote Desktop dein Leben deutlich leichter:
Server zuhause verwalten, Entwicklungsumgebung fernbedienen, Teamarbeit optimieren – es gibt unzählige Anwendungsmöglichkeiten.

Probier’s aus, am besten erst im LAN – du wirst überrascht sein, wie unkompliziert Ubuntu-Remote funktioniert!

Damit endet unser kompletter Guide zu Remote Desktop mit Ubuntu – danke fürs Lesen!