- 1 1. Einleitung
- 2 2. Was ist chmod?【Grundlagen】
- 3 3. Bedeutung von -rw-r–r– im Detail
- 4 4. So setzen Sie -rw-r–r– mit chmod (Praxisbeispiel)
- 5 5. Zugriffsrechte mit ls -l prüfen
- 6 6. Berechtigungen per GUI-Tools ändern (für Einsteiger)
- 7 7. Wichtige Hinweise und Troubleshooting für chmod
- 8 8. Anwendungsbeispiele & typische Szenarien
- 9 9. Häufige Fragen (FAQ)
- 9.1 Q1. Was ist der Unterschied zwischen chmod 644 und -rw-r--r--?
- 9.2 Q2. Was passiert ohne Ausführungsrecht bei Skripten?
- 9.3 Q3. Ist 644 für Verzeichnisse korrekt?
- 9.4 Q4. Worauf muss ich bei chmod -R achten?
- 9.5 Q5. „Permission denied“ – woran liegt’s?
- 9.6 Q6. Wie kann ich Dateien teilen, ohne Schreibrechte zu vergeben?
- 9.7 Q7. Wie stelle ich versehentlich geänderte Rechte wieder her?
- 10 10. Fazit
1. Einleitung
Was sind „Berechtigungen“ unter Linux?
In Linux- und Unix-basierten Systemen ist die richtige Verwaltung von Datei- und Verzeichnisberechtigungen (Permissions) von entscheidender Bedeutung. Sie sind sowohl für die Systemsicherheit als auch für einen stabilen Betrieb unerlässlich.
Viele Nutzer fragen sich beim Anzeigen einer Dateiliste im Terminal, was die ungewohnten Zeichen wie -rw-r--r--
eigentlich bedeuten.
Der Zusammenhang zwischen chmod und -rw-r–r–
Solche Zeichen stehen für die Dateiberechtigungen im Symbolformat. Um diese Berechtigungen zu setzen oder zu ändern, wird der Befehl chmod
verwendet. Das bedeutet: Nach der Vergabe bestimmter Rechte mit chmod
erscheint beispielsweise das Symbol -rw-r--r--
.
Zielgruppe und Ziel dieses Artikels
In diesem Artikel wird verständlich erklärt, was -rw-r--r--
konkret bedeutet und wie Sie mit chmod
Berechtigungen festlegen und ändern. Dabei gehen wir besonders auf praxisnahe Beispiele und wichtige Sicherheitshinweise ein – sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Nutzer mit ersten Terminal-Erfahrungen.
Ziel ist es, praxisrelevantes Wissen für Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer zu vermitteln, das Sie im Arbeitsalltag direkt anwenden können.
2. Was ist chmod?【Grundlagen】
Die Funktion des chmod-Befehls
chmod
(ausgesprochen „tschmod“ oder „change mode“) steht für „change mode“ und ist der Standardbefehl zum Ändern von Datei- und Verzeichnisrechten (Permissions) unter Linux/Unix-Systemen.
Mit diesem Befehl steuern Sie flexibel, wer welche Aktionen (Lesen, Schreiben, Ausführen) auf eine Datei oder ein Verzeichnis ausführen darf.
Die richtige Vergabe von Berechtigungen ist nicht nur wichtig für die Systemsicherheit, sondern verhindert auch typische Probleme beim Dateizugriff und der Zusammenarbeit.
Grundlegende Syntax von chmod
chmod [Optionen] [Rechte] Dateiname
Zum Beispiel:
chmod 644 sample.txt
Dadurch werden die Berechtigungen für sample.txt
wie folgt gesetzt:
-rw-r--r-- 1 user group 1234 Apr 13 20:00 sample.txt
- Besitzer (user): Lesen und Schreiben (rw-)
- Gruppe (group): nur Lesen (r–)
- Andere (others): nur Lesen (r–)
Zwei Methoden: numerisch und symbolisch
Bei chmod
gibt es zwei Möglichkeiten, Berechtigungen zu definieren:
- Numerische Angabe (Zahlenmodus)
- Beispiel:
chmod 755 script.sh
- Rechte werden für jeden Benutzer-Typ als Zahl angegeben.
- Symbolische Angabe (Symbolmodus)
- Beispiel:
chmod u=rw,g=r,o=r file.txt
- u (user), g (group), o (others) werden mit r (lesen), w (schreiben), x (ausführen) kombiniert.
Beide Methoden führen zum gleichen Ergebnis. Die numerische ist schneller für Massenoperationen, die symbolische bietet mehr Flexibilität. Wählen Sie je nach Situation.
Unterschied zwischen chmod und chown
Oft werden chmod
und chown
verwechselt:
chmod
: Ändert Berechtigungen (Permissions)chown
: Ändert den Besitzer (Owner) und/oder die Gruppe einer Datei/eines Verzeichnisses
Verwechseln Sie die unterschiedlichen Aufgaben nicht.
3. Bedeutung von -rw-r–r– im Detail
Aufbau der Symbolanzeige für Berechtigungen
Mit dem Befehl ls -l
sehen Sie z. B.:
-rw-r--r-- 1 user group 1234 Apr 13 2025 sample.txt
Links außen steht -rw-r--r--
, das die Dateiberechtigungen beschreibt. Damit erkennen Sie genau, wer welche Rechte hat.
Detaillierte Erklärung der einzelnen Bestandteile
① Erstes Zeichen: Dateityp
Symbol | Bedeutung |
---|---|
- | Normale Datei |
d | Verzeichnis |
l | Symbolischer Link |
b | Block-Gerät |
c | Zeichen-Gerät |
Bei -rw-r--r--
zeigt das erste -
, dass es sich um eine normale Datei handelt.
② Zeichen 2 bis 10: Zugriffsrechte (je 3 für Besitzer, Gruppe, andere)
- Besitzer (user) →
rw-
→ Lesen (r) und Schreiben (w) erlaubt, Ausführen (x) nicht. - Gruppe (group) →
r--
→ Nur Lesen erlaubt. - Andere (others) →
r--
→ Nur Lesen erlaubt.
Nur der Besitzer darf ändern, alle anderen dürfen nur lesen.
Numerische Darstellung: Bedeutung von 644
Linux kann dieselben Rechte auch als Zahl (Oktalnotation) darstellen.
-rw-r--r--
entspricht der Zahl 644.
Benutzertyp | Symbol | Zahl | Bedeutung |
---|---|---|---|
Besitzer | rw- | 6 | Lesen+Schreiben |
Gruppe | r-- | 4 | Nur Lesen |
Andere | r-- | 4 | Nur Lesen |
Die Zahlen ergeben sich wie folgt:
- Lesen (r) = 4
- Schreiben (w) = 2
- Ausführen (x) = 1
rw-
= 4 + 2 = 6, r--
= 4, r--
= 4 ⇒ 644
Warum wird diese Berechtigung oft verwendet?
-rw-r--r--
(644) wird häufig für öffentliche Dateien oder statische Webserver-Dateien (HTML, CSS usw.) verwendet, weil:
- Nur der Besitzer darf ändern → Schutz vor ungewollten Änderungen
- Andere dürfen lesen → Dateifreigabe und Veröffentlichung möglich
So lässt sich Sicherheit und Nutzbarkeit optimal verbinden.
4. So setzen Sie -rw-r–r– mit chmod (Praxisbeispiel)
Zugriffsrechte mit chmod ändern
Mit dem chmod
-Befehl können Sie Datei- und Verzeichnisberechtigungen flexibel anpassen. Wenn Sie beispielsweise die Rechte auf -rw-r--r--
setzen möchten, verwenden Sie einfach die numerische Angabe „644“.
So geht’s per Zahl (numerische Methode)
Verwenden Sie das Format chmod 644 Dateiname
:
chmod 644 document.txt
Damit werden die Rechte für document.txt
wie folgt gesetzt:
-rw-r--r-- 1 user group 1234 Apr 13 20:00 document.txt
- Besitzer (user): Lesen und Schreiben (rw-)
- Gruppe (group): nur Lesen (r–)
- Andere (others): nur Lesen (r–)
Symbolische Methode (Symbolic Mode)
Für noch mehr Flexibilität nutzen Sie die symbolische Angabe:
chmod u=rw,g=r,o=r document.txt
Das bedeutet:
u=rw
: Besitzer erhält Lese- und Schreibrechteg=r
: Gruppe erhält Leserechto=r
: Andere erhalten Leserecht
Das Ergebnis ist identisch mit der numerischen Einstellung 644
.
Achtung bei Verzeichnissen!
Bei Verzeichnissen ist das Ausführungsrecht (x) notwendig, um den Inhalt zu sehen. Wenn Sie einem Verzeichnis chmod 644
zuweisen, kann niemand mehr darin navigieren oder Inhalte sehen.
Korrektes Beispiel:
chmod 755 my_folder
- Besitzer: lesen, schreiben, ausführen
- Gruppe & Andere: lesen, ausführen
Damit können andere Nutzer den Verzeichnisinhalt anzeigen.
Rekursives Ändern: -R
-Option
Wenn Sie viele Dateien und Unterordner gleichzeitig ändern wollen, nutzen Sie die Option -R
(rekursiv):
chmod -R 644 my_folder
Damit werden alle Dateien in my_folder
auf 644 gesetzt. Achtung: Das kann bei Verzeichnissen zu Problemen führen, da diesen dann das Ausführungsrecht fehlt!
5. Zugriffsrechte mit ls -l
prüfen
So prüfen Sie Berechtigungen einer Datei
Mit dem Linux-Befehl ls -l
sehen Sie detaillierte Informationen zu Berechtigungen, Besitzern, Größe und Änderungsdatum von Dateien und Verzeichnissen.
Grundlegende Nutzung
ls -l
Beispielausgabe:
-rw-r--r-- 1 naoya devs 2048 Apr 13 20:00 index.html
Bedeutung der Spalten:
Spalte | Bedeutung |
---|---|
-rw-r--r-- | Berechtigungen (Permissions) |
1 | Anzahl der Hardlinks (meist 1) |
naoya | Besitzer (user) |
devs | Gruppe (group) |
2048 | Dateigröße in Bytes |
Apr 13 20:00 | Letzte Änderung |
index.html | Dateiname |
So lesen Sie die Berechtigungsspalte
Im Fokus steht -rw-r--r--
:
- Erstes Zeichen: Dateityp (
-
: Datei,d
: Verzeichnis,l
: Link) - Weitere 9 Zeichen: Rechte für Besitzer (
rw-
), Gruppe (r--
), andere (r--
)
Heißt: Nur der Besitzer kann ändern, alle anderen dürfen nur lesen.
Nur bestimmte Dateien prüfen
Um gezielt eine Datei zu prüfen:
ls -l index.html
Hilfreich in Verzeichnissen mit vielen Dateien.
Verzeichnisse prüfen
Auch Verzeichnisse lassen sich mit ls -l
prüfen.
Mit -d
nur das Verzeichnis selbst anzeigen:
ls -ld my_folder
So sehen Sie die Rechte des Verzeichnisses ohne dessen Inhalt.
Berechtigungen sicher verwalten
Nach dem Setzen von Berechtigungen mit chmod
sollten Sie immer mit ls -l
kontrollieren, ob alles korrekt ist – das vermeidet Sicherheitsrisiken und Fehler.
Um etwa nur .sh
-Dateien anzuzeigen:
ls -l | grep '.sh'
6. Berechtigungen per GUI-Tools ändern (für Einsteiger)
Alternativen für Nutzer, die keine Kommandos mögen
Viele Linux-Einsteiger finden die Kommandozeile schwierig. Für sie gibt es grafische Tools (GUIs), um Rechte zu prüfen und zu ändern.
Nautilus-Dateimanager (Ubuntu)
Die meisten Linux-Distributionen wie Ubuntu bieten mit „Nautilus“ einen grafischen Dateimanager (ähnlich dem Explorer in Windows).
So prüfen Sie die Rechte:
- Datei oder Ordner rechtsklicken
- „Eigenschaften“ wählen
- Reiter „Berechtigungen“ öffnen (oder „Zugriffsrechte“ je nach Version)
Möglichkeiten im GUI:
- Besitzer und Gruppe ansehen/ändern (ggf. Rootrechte nötig)
- Lesen/Schreiben/Ausführen per Klick steuern
- Änderungen werden sofort übernommen
GUI-Anzeigen sind oft als „Nur Lesen“, „Lesen & Schreiben“ usw. beschriftet und dadurch besonders einsteigerfreundlich.
WinSCP (SFTP-Client für Windows)
Windows-Nutzer können mit dem SFTP-Client WinSCP Rechte auf Linux-Servern per GUI setzen:
Schritte:
- Mit WinSCP auf dem Server einloggen
- Datei rechtsklicken > „Eigenschaften“
- Berechtigungen (z.B. Zahl 644 oder Checkboxen) anpassen
- Mit „OK“ übernehmen
Vorteile:
- Numerisch und symbolisch sichtbar
- Rekursive Änderungen an Verzeichnissen per GUI möglich
Hinweis:
- Für Systemdateien braucht man Root- oder Sudo-Rechte
WinSCP is a popular free file manager for Windows supporting…

FileZilla (Plattformübergreifender SFTP-Client)
Auch mit FileZilla (für Mac und Linux) lassen sich Berechtigungen grafisch verwalten:
So geht’s:
- Auf dem Server verbinden und Datei rechtsklicken
- „Dateiberechtigungen“ wählen
- Mit Checkboxen oder Zahl einstellen und „OK“ klicken
Vorteile & Hinweise zu GUIs
Vorteile:
- Fehler werden minimiert, da visuell kontrollierbar
- Sofort sichtbare Änderung
- Auch für Kommandozeilen-Anfänger geeignet
Hinweise:
- Manche Systemdateien lassen sich nur mit Root-Rechten anpassen
- Stets mit
ls -l
nachprüfen, ob Änderungen übernommen wurden
FileZilla - The free FTP solution for both client and server…
7. Wichtige Hinweise und Troubleshooting für chmod
Warum funktionieren Berechtigungen manchmal trotzdem nicht?
Nach der Änderung von Berechtigungen mit chmod
kann es vorkommen, dass die Datei oder das Skript nicht wie erwartet funktioniert. Häufig liegt das an Missverständnissen bei der Rechtevergabe oder an typischen Fehlern. Hier einige typische Praxisprobleme und deren Lösung:
Fehler: Permission denied – Ursache & Lösung
Fehlermeldung:
bash: ./script.sh: Permission denied
Ursache:
- Dem Skript fehlt das Ausführungsrecht (x).
Lösung:
chmod +x script.sh
Alternativ als Zahl:
chmod 755 script.sh
Beachten Sie: Lesen und Schreiben allein reicht nicht zum Ausführen!
Verzeichnisse brauchen immer das Ausführungsrecht
Wenn Sie einem Verzeichnis chmod 644
geben, kann dessen Inhalt nicht mehr angezeigt werden.
Grund:
- Das Ausführungsrecht (x) ist bei Verzeichnissen notwendig, um sie zu betreten oder anzuzeigen.
Lösung:
chmod 755 my_folder
Achtung bei rekursiven Änderungen (-R
)
chmod -R
ist praktisch, setzt aber alle Dateien und Verzeichnisse auf den gleichen Wert, was zu Problemen führen kann.
Häufiger Fehler:
chmod -R 644 /var/www/html
→ Verzeichnisse haben dann kein Ausführungsrecht mehr, Inhalte sind nicht mehr zugänglich.
Korrektes Vorgehen:
# Verzeichnisse auf 755
find /var/www/html -type d -exec chmod 755 {} ;
# Dateien auf 644
find /var/www/html -type f -exec chmod 644 {} ;
Missverständnisse bei Besitzer und Gruppe
Vergessen Sie nicht, dass auch der Besitzer und die Gruppenzugehörigkeit relevant sind!
Wenn z.B. der Webserver als Nutzer apache
läuft, aber der Datei-Besitzer jemand anderes ist, hilft auch eine korrekte Berechtigung nichts, wenn der Besitzer falsch ist.
Lösungen:
- Besitzer ändern:
sudo chown www-data:www-data index.html
- Gruppenrechte richtig setzen:
chmod 640 index.html
(wenn die Gruppe stimmt)
Warnung: 777 ist gefährlich!
„Einfach 777 setzen, dann funktioniert alles“ – das ist hochgradig unsicher!
Risiken:
- Jeder darf alles mit der Datei machen (lesen, schreiben, ausführen)
- Missbrauch und Manipulation durch Dritte wird möglich
Empfohlene Grundregeln:
- Dateien: 644 oder 600
- Verzeichnisse: 755 oder 700
- Skripte/Binaries: 755 (nur falls nötig)
8. Anwendungsbeispiele & typische Szenarien
Wie wird chmod in der Praxis eingesetzt?
Die vorgestellten Befehle und Rechte werden im Serverbetrieb und in der Entwicklung ständig eingesetzt. Hier einige typische Beispiele:
1. HTML-Dateien auf Webservern
Szenario:
Sie hosten eine Webseite mit Apache oder Nginx. HTML-Dateien sollten üblicherweise -rw-r--r--
(644) haben:
chmod 644 index.html
Warum 644?
- Nur der Besitzer (Admin) kann bearbeiten
- Webserver (z.B. www-data) und andere können lesen
- Unbefugtes Schreiben wird verhindert
So bleiben Ihre Webinhalte sicher und zugänglich.
2. Skripten Ausführungsrechte geben
Szenario:
Ein selbst geschriebenes Skript (backup.sh
) meldet beim Ausführen „Permission denied“:
chmod 755 backup.sh
Bedeutung:
- Besitzer: Lesen, Schreiben, Ausführen (rwx)
- Gruppe & Andere: Lesen & Ausführen (rx)
Damit können andere das Skript ausführen, aber nicht ändern.
3. Sensible Dateien schützen
Szenario:
Eine Datei mit API-Keys (secrets.txt
) soll nur für Sie sichtbar sein:
chmod 600 secrets.txt
Das bedeutet:
- Nur der Besitzer kann lesen und schreiben
- Niemand sonst hat Zugriff
Best Practice für private Daten!
4. Gemeinsame Verzeichnisse für Teams
Szenario:
Mehrere Entwickler brauchen Zugriff auf ein gemeinsames Verzeichnis (shared_folder
):
chmod 770 shared_folder
Bedeutung:
- Besitzer & Gruppe: Alles erlaubt (rwx)
- Andere: Kein Zugriff
Mit chgrp
können Sie die Gruppe anpassen und den Zugriff flexibel steuern.
5. Fehler durch falsche Einstellungen vermeiden
Szenario:
Sie haben versehentlich chmod -R 777 .
im Projektordner ausgeführt und alles offen gemacht.
Empfohlene Maßnahmen:
- Immer vorher mit
ls -l
prüfen - Berechtigungen gezielt setzen (siehe „find“-Beispiele weiter oben)
- Nach Möglichkeit zuerst im Testumfeld probieren
9. Häufige Fragen (FAQ)
Q1. Was ist der Unterschied zwischen chmod 644
und -rw-r--r--
?
A: Nur die Darstellung ist unterschiedlich – die Bedeutung ist exakt gleich.
chmod 644
: Befehl zur Rechtevergabe-rw-r--r--
: Symbolische Darstellung nachls -l
Q2. Was passiert ohne Ausführungsrecht bei Skripten?
A: Das Skript oder Binary kann nicht direkt gestartet werden. Beispiel:
bash: ./script.sh: Permission denied
Lösung:
chmod +x script.sh
Q3. Ist 644
für Verzeichnisse korrekt?
A: Nein, Verzeichnisse brauchen das Ausführungsrecht (x), sonst kann niemand den Inhalt sehen.
Korrekte Einstellung:
chmod 755 Verzeichnisname
Q4. Worauf muss ich bei chmod -R
achten?
A: Es wird alles – auch Verzeichnisse – gleich gesetzt, was meist zu Fehlern führt.
Empfohlene sichere Methode:
find my_project/ -type d -exec chmod 755 {} ;
find my_project/ -type f -exec chmod 644 {} ;
Q5. „Permission denied“ – woran liegt’s?
A: Prüfen Sie:
- Fehlt das Ausführungsrecht?
- Versucht jemand, als Nicht-Besitzer zu schreiben?
- Hat das Verzeichnis das Ausführungsrecht?
- Fehlen sudo-Rechte?
Mit ls -l
und whoami
können Sie schnell prüfen, wo das Problem liegt.
Q6. Wie kann ich Dateien teilen, ohne Schreibrechte zu vergeben?
A: Setzen Sie die Datei auf 644
(Besitzer kann schreiben, andere nur lesen) oder 444
(alle nur lesen).
chmod 644 share.txt
- 644: Andere dürfen lesen, aber nicht schreiben
- 444: Alle dürfen nur lesen
Wählen Sie je nach Bedarf.
Q7. Wie stelle ich versehentlich geänderte Rechte wieder her?
A: Vergleichen Sie mit ähnlichen (korrekten) Dateien per ls -l
und passen Sie die Rechte mit chmod
wieder an. Am besten dokumentieren Sie die Standardberechtigungen vorab!
ls -l /pfad/zu/korrekter_datei
10. Fazit
Warum Grundwissen zu chmod & Berechtigungen so wichtig ist
In diesem Artikel haben wir die Bedeutung von chmod
und symbolischer Rechteanzeige wie -rw-r--r--
unter Linux und Unix ausführlich erklärt.
Das richtige Setzen von Zugriffsrechten ist entscheidend für Sicherheit, Effizienz und erfolgreiche Zusammenarbeit im Systembetrieb.
Das Wichtigste in Kürze
chmod
ändert Zugriffsrechte von Dateien und Verzeichnissen-rw-r--r--
bedeutet: Besitzer darf lesen & schreiben, andere nur lesen- Zahlenform (z.B.
644
) und Symbolform sind äquivalent - Es gibt zwei Methoden: Zahl und Symbol
- Rechte sollten nach
chmod
mitls -l
geprüft werden - Auch GUIs wie Nautilus, WinSCP, FileZilla sind hilfreich
- Falsche Rechte führen zu Fehlern wie „Permission denied“
- Standardwerte für Sicherheit: 644/600 (Dateien), 755/700 (Verzeichnisse), 755 (Skripte)
Die „beste“ Einstellung hängt vom Anwendungsfall ab
Es gibt keine universell richtige Rechtevergabe. Je nach Zweck, Nutzer und Sicherheitsanforderung sollten Sie die minimal nötigen Rechte setzen.
Empfehlung für die Praxis
Der Anfang mag kompliziert wirken – aber mit wachsender Erfahrung im Umgang mit chmod
und Berechtigungen werden Sie sicherer.
Behalten Sie immer im Blick: Wer braucht wofür welchen Zugriff? – und passen Sie Rechte entsprechend an.
So vermeiden Sie Fehler und erhöhen die Sicherheit Ihres Systems!