- 1 1. Vorbereitung vor dem Upgrade
- 2 2. So führen Sie das Upgrade durch
- 3 3. Wichtige Hinweise während des Upgrades
- 4 4. Nach dem Upgrade: Was ist zu prüfen?
- 5 5. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- 5.1 Q1. Wie lange dauert das Upgrade von Ubuntu?
- 5.2 Q2. Was tun, wenn während des Upgrades der Strom ausfällt?
- 5.3 Q3. Was ist der Unterschied zwischen LTS- und Standardversionen?
- 5.4 Q4. Kann ich direkt von einer alten auf die neueste Version upgraden?
- 5.5 Q5. Kann ich nach dem Upgrade zurück zur alten Version?
1. Vorbereitung vor dem Upgrade
Bevor Sie ein Upgrade von Ubuntu durchführen, sind einige wichtige Vorbereitungen erforderlich. Wenn Sie diese vernachlässigen, kann es während des Upgrades zu Problemen oder Datenverlust kommen. Im Folgenden stellen wir grundlegende Schritte vor, um die Stabilität und Sicherheit Ihres Systems zu gewährleisten.
Backup des Systems ist unerlässlich
Das Upgrade von Ubuntu ist im Allgemeinen ein sicherer Prozess, aber es ist äußerst wichtig, vorher ein Backup anzulegen, um auf unerwartete Fehler oder Probleme vorbereitet zu sein.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Backups zu erstellen. Für Anfänger sind die folgenden Methoden besonders einfach:
- Kopieren Sie wichtige Dateien auf eine externe Festplatte oder einen USB-Stick
- Backup des gesamten Home-Verzeichnisses mit dem
rsync
-Befehl - Verwendung von Image-Backup-Tools wie Clonezilla
Ein Beispiel für ein Backup per Kommandozeile:
rsync -a --progress /home/Ihr-Benutzername /media/backup-drive/
Schützen Sie Ihre Daten sorgfältig, wie in diesem Beispiel gezeigt.
System auf den neuesten Stand bringen
Damit das Ubuntu-Upgrade reibungslos verläuft, sollte Ihr System auf dem aktuellen Stand sein. Aktualisieren Sie alle Pakete mit den folgenden Befehlen:
sudo apt update
sudo apt upgrade
sudo apt dist-upgrade
dist-upgrade
ist besonders wichtig, da hierbei auch Paketabhängigkeiten berücksichtigt werden.
Nicht benötigte Pakete entfernen
Alte, nicht mehr benötigte Pakete können während des Upgrades Fehler verursachen. Bereinigen Sie Ihr System mit diesem Befehl:
sudo apt autoremove
Zusätzlich empfiehlt sich das Löschen des Paket-Caches, um Speicherplatz freizugeben:
sudo apt clean
Mit diesen Schritten sind Sie optimal auf das Upgrade von Ubuntu vorbereitet. Sorgfältige Backups und Systemwartung sorgen für einen reibungslosen Übergang zur neuen Version.
2. So führen Sie das Upgrade durch
Für das Upgrade von Ubuntu gibt es zwei Hauptmethoden: über die „GUI“ (grafische Benutzeroberfläche) oder über die „Kommandozeile“ (Terminal). Im Folgenden erklären wir beide Methoden im Detail.
Upgrade mit der GUI (für Einsteiger empfohlen)
Wer Ubuntu als Desktop-Version nutzt, findet das Upgrade per GUI besonders einfach und sicher.
Schritt 1: Einstellungen überprüfen
Öffnen Sie zunächst „Software & Updates“ und wechseln Sie zum Reiter „Aktualisierungen“. Prüfen Sie, ob die Option „Benachrichtigen bei neuer Ubuntu-Version“ auf „Für jede neue Version“ oder „Für Langzeitunterstützungsversionen“ gesetzt ist.
Schritt 2: Update-Manager starten
Starten Sie die „Aktualisierungsverwaltung“. Wenn eine neue Version verfügbar ist, erhalten Sie eine Benachrichtigung.
Hinweis: Das Upgrade von einer LTS- auf die nächste LTS-Version wird oft erst mit dem ersten Point-Release (.1) angezeigt.
Schritt 3: Upgrade durchführen
Klicken Sie bei einer Benachrichtigung auf „Upgrade“ und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Es erscheinen mehrere Dialoge zur Bestätigung. Achten Sie während des Vorgangs darauf, dass Ihr Gerät eingeschaltet bleibt.
Upgrade über die Kommandozeile (für Fortgeschrittene)
Für Serverumgebungen oder detaillierte Kontrolle empfiehlt sich das Upgrade über das Terminal.
Schritt 1: Benötigte Pakete installieren
Stellen Sie sicher, dass das Upgrade-Tool installiert ist. Nutzen Sie folgenden Befehl:
sudo apt install update-manager-core
Schritt 2: Konfigurationsdatei überprüfen
Öffnen Sie die Datei /etc/update-manager/release-upgrades
und prüfen Sie, ob der Wert für Prompt=
richtig gesetzt ist:
- Für normale Versionen:
Prompt=normal
- Nur für LTS-Versionen:
Prompt=lts
sudo nano /etc/update-manager/release-upgrades
Schritt 3: Upgrade starten
Starten Sie das Upgrade mit folgendem Befehl:
sudo do-release-upgrade
Mit diesem Befehl wird auf die nächste verfügbare Ubuntu-Version aktualisiert. Lesen Sie die Meldungen während des Vorgangs aufmerksam durch.
Tipp: Bei Upgrades über SSH sollten Sie Optionen wie
-d
oder-f DistUpgradeViewNonInteractive
verwenden.
Unabhängig von der Methode dauert das Upgrade meist 30 Minuten bis 1 Stunde. Nach Abschluss ist oft ein Neustart erforderlich.
3. Wichtige Hinweise während des Upgrades
Das Upgrade von Ubuntu ist im Allgemeinen sicher, aber es können unerwartete Probleme auftreten. Im Folgenden finden Sie häufige Fehler und deren Lösungen sowie Tipps zu kritischen Entscheidungspunkten.
Umgang mit Fehlermeldungen
Während des Upgrades können unter anderem folgende Fehlermeldungen auftreten:
Beispiel 1: „Unable to fetch some archives, maybe run apt-get update or try with –fix-missing?“
Dies bedeutet, dass Pakete nicht heruntergeladen werden konnten. Probieren Sie diesen Befehl:
sudo apt update --fix-missing
Meist lässt sich das Upgrade danach erfolgreich fortsetzen.
Beispiel 2: „dpkg was interrupted, you must manually run ’sudo dpkg –configure -a’“
Hier wurde der Installationsprozess unterbrochen. Stellen Sie die Installation mit folgendem Befehl wieder her:
sudo dpkg --configure -a
Danach mit sudo apt upgrade
fortfahren.
Auswahl bei der Aktualisierung von Konfigurationsdateien
Während des Upgrades werden Sie möglicherweise gefragt, ob Sie Konfigurationsdateien (z.B. /etc/default/grub
oder /etc/ssh/sshd_config
) durch neue Versionen ersetzen möchten.
Typische Optionen:
- Aktuelle Konfigurationsdatei behalten
- Neue Version installieren
- Unterschiede vergleichen (
d
für Diff)
Welche Option sollte ich wählen?
- Keine Anpassungen vorgenommen → Neue Version installieren
- Spezielle Anpassungen vorhanden → Aktuelle Version behalten
Sie können die Dateien später auch manuell vergleichen und anpassen – Vorsicht ist dennoch geboten.
Achten Sie auf Strom- und Netzwerkverbindung
Ein Stromausfall oder Verbindungsabbruch während des Upgrades kann das System instabil machen. Besonders bei Laptops beachten Sie bitte:
- Laden Sie das Gerät während des Upgrades
- Sorgen Sie für eine stabile Internetverbindung
- Planen Sie genügend Zeit ein
Wenn Sie diese Punkte beachten, verläuft das Ubuntu-Upgrade meist problemlos.
4. Nach dem Upgrade: Was ist zu prüfen?
Nach einem erfolgreichen Ubuntu-Upgrade sollten Sie Ihr System überprüfen und einige Anpassungen vornehmen, um maximale Stabilität und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.
Überprüfen der Ubuntu-Version
Kontrollieren Sie zunächst, ob das Upgrade erfolgreich war, indem Sie diesen Befehl eingeben:
lsb_release -a
Beispielausgabe:
Distributor ID: Ubuntu
Description: Ubuntu 24.04 LTS
Release: 24.04
Codename: noble
Wenn die gewünschte Version angezeigt wird, war das Upgrade erfolgreich.
Erneutes Entfernen nicht benötigter Pakete
Nach dem Upgrade können alte Pakete oder Abhängigkeiten zurückbleiben. Entfernen Sie diese mit den folgenden Befehlen, um das System zu optimieren:
sudo apt autoremove
sudo apt clean
So sparen Sie Speicherplatz und erhöhen die Stabilität.
Überprüfen der Eingabe- und Locale-Einstellungen
Direkt nach dem Upgrade kann es vorkommen, dass z.B. die japanische Eingabe (insbesondere IBus oder Fcitx) nicht funktioniert. In diesem Fall helfen folgende Befehle:
Für Fcitx:
sudo apt install fcitx-mozc
im-config -n fcitx
Nach einem Logout oder Neustart sollte die Eingabemethode wieder funktionieren.
Locale neu konfigurieren:
sudo dpkg-reconfigure locales
Das ist hilfreich, wenn die Anzeigesprache auf Englisch zurückgesetzt wurde.
Prüfen von Drittanbieter-Anwendungen
PPAs (Personal Package Archives) und Snap-Anwendungen können nach dem Upgrade Probleme bereiten. Prüfen Sie Folgendes:
- Starten alle wichtigen Anwendungen problemlos?
- Sind PPAs weiterhin aktiviert? (ggf. neu hinzufügen)
- Ist das automatische Update für Snap-Apps aktiviert?
PPAs können Sie in /etc/apt/sources.list.d/
verwalten.
Wenn das System einwandfrei läuft, können Sie Ubuntu wieder wie gewohnt verwenden.
5. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen rund um das Ubuntu-Upgrade. Sie helfen sowohl bei der Vorbereitung als auch im Nachgang des Upgrades.
Q1. Wie lange dauert das Upgrade von Ubuntu?
A1. Je nach System und Internetverbindung dauert es in der Regel 30 Minuten bis 1 Stunde.
Bei mehreren Versionssprüngen (z.B. 18.04 → 22.04) oder schwacher Hardware kann es länger dauern. Planen Sie ausreichend Zeit ein.
Q2. Was tun, wenn während des Upgrades der Strom ausfällt?
A2. In diesem Fall könnten Systemdateien beschädigt werden. Versuchen Sie Folgendes:
- Im Recovery-Modus starten (über das GRUB-Menü „Advanced options“ → „Recovery mode“)
- Mit diesen Befehlen eine Reparatur versuchen:
sudo dpkg --configure -a
sudo apt update
sudo apt upgrade
- Wenn das System nicht repariert werden kann, Daten per Backup wiederherstellen oder mit einem Live-USB sichern.
Q3. Was ist der Unterschied zwischen LTS- und Standardversionen?
A3. LTS (Long Term Support) Versionen werden fünf Jahre lang unterstützt und sind besonders stabil. Standardversionen (Interim Releases) bieten neuere Funktionen, werden aber nur neun Monate unterstützt.
- LTS-Version: Empfohlen für Server, Geschäftskunden und Anwender, die Wert auf Stabilität legen
- Standardversion: Für fortgeschrittene Nutzer, die stets die neuesten Funktionen möchten
Q4. Kann ich direkt von einer alten auf die neueste Version upgraden?
A4. Nein, in der Regel müssen Sie Schritt für Schritt upgraden, z.B. von 18.04 LTS auf 20.04 LTS und dann auf 22.04 LTS.
Bei LTS-zu-LTS-Upgrades unterstützt Ubuntu dies jedoch offiziell, meist mit do-release-upgrade
.
Q5. Kann ich nach dem Upgrade zurück zur alten Version?
A5. Ubuntu bietet keine direkte „Rollback“-Funktion wie Windows. Daher ist ein vorheriges Backup unverzichtbar.
Falls nötig, können Sie das System mit einer alten ISO-Version neu installieren und Ihre Daten aus dem Backup wiederherstellen.
Diese FAQ basieren auf den tatsächlichen Fragen von Ubuntu-Nutzern. Wenn Sie offene Fragen klären, gelingt das Upgrade sicher und stressfrei.