Ubuntu Desktop oder Server? Unterschiede, Vergleich & Empfehlungen für Einsteiger (2025)

1. Einführung

Ubuntu zählt zu den beliebtesten Linux-Distributionen und wird von Anwendern aller Erfahrungsstufen – vom Anfänger bis zum Profi – genutzt. Wer Ubuntu installieren möchte, stellt jedoch schnell fest, dass es zwei Hauptversionen gibt: Desktop und Server. Viele fragen sich dann: „Welche Version sollte ich wählen?“

Gerade für Linux-Einsteiger oder für Nutzer, die Ubuntu als Heimserver oder Entwicklungsumgebung verwenden möchten, ist es nicht immer einfach, die passende Version für die eigenen Zwecke zu finden.

In diesem Artikel erkläre ich die Unterschiede zwischen Ubuntu Server und Desktop anschaulich, stelle die jeweiligen Merkmale und Einsatzbereiche vor und zeige, für wen welche Version geeignet ist. Im zweiten Teil gebe ich konkrete Empfehlungen zur Auswahl und beantworte häufig gestellte Fragen.

Wenn Sie sich für Ubuntu interessieren, aber unsicher sind, welche Version für Sie am besten geeignet ist, lesen Sie unbedingt weiter. Nach der Lektüre werden Sie die passende Ubuntu-Version für Ihre Bedürfnisse sicher finden.

2. Was ist Ubuntu Desktop? Merkmale & Zielgruppe

Ubuntu Desktop ist – wie der Name sagt – die Version, die für den Einsatz auf Desktop-PCs konzipiert wurde. Sie eignet sich besonders für Linux-Einsteiger und kann als Alternative zu Windows oder macOS verwendet werden. Deshalb ist Ubuntu Desktop bei einer breiten Anwenderbasis sehr beliebt. Im Folgenden erläutere ich die wichtigsten Einsatzmöglichkeiten, Merkmale und für wen Ubuntu Desktop besonders geeignet ist.

Hauptanwendungsbereiche

Ubuntu Desktop ist ein Betriebssystem, das für alltägliche Computeraufgaben vielseitig einsetzbar ist. Typische Anwendungsfälle sind:

  • Web-Browsing (z.B. mit Firefox)
  • Textverarbeitung und Tabellenkalkulation (LibreOffice ist vorinstalliert)
  • Wiedergabe von Videos und Musik (z.B. VLC Media Player)
  • Senden und Empfangen von E-Mails (z.B. Thunderbird)
  • Programmieren und Softwareentwicklung (Umgebungen für Python, C, Java etc. sind verfügbar)

Diese Aufgaben lassen sich ähnlich wie unter Windows oder macOS erledigen, was Ubuntu Desktop zur perfekten Wahl für Linux-Neulinge macht.

Wichtige Merkmale

Das wichtigste Merkmal von Ubuntu Desktop ist die integrierte grafische Benutzeroberfläche (GUI). Damit können auch Anwender ohne Kommandozeilen-Erfahrung das System intuitiv per Maus und Fenster bedienen.

Weitere Merkmale sind:

  • Intuitive Bedienung
    Dank der GNOME-Desktopumgebung ist die Benutzeroberfläche einfach und übersichtlich gestaltet.
  • Große Auswahl an Anwendungen
    Über das Ubuntu Software Center können zahlreiche kostenlose Programme schnell installiert werden.
  • Einfache Unterstützung für verschiedene Sprachen
    Schon während der Installation kann beispielsweise „Japanisch“ ausgewählt werden, was die Eingabe und Anzeige von japanischen Zeichen erleichtert.
  • Sicherheit und Stabilität
    Regelmäßige Updates sorgen für hohe Sicherheit – oft ist kein separates Antivirenprogramm nötig.

Für wen ist Ubuntu Desktop geeignet?

Ubuntu Desktop empfiehlt sich besonders für folgende Nutzergruppen:

  • Linux-Einsteiger
  • Nutzer, die eine Alternative zu Windows oder macOS suchen
  • Anwender, die alltägliche PC-Aufgaben komfortabel erledigen möchten
  • Programmierer und Studierende, die eine Entwicklungsumgebung benötigen
  • Nutzer, die Wert auf GUI-Bedienung legen

3. Was ist Ubuntu Server? Einsatzzwecke & Merkmale für Einsteiger erklärt

Ubuntu Server ist – wie der Name schon sagt – auf Serveranwendungen spezialisiert. Anders als Ubuntu Desktop ist hier keine grafische Oberfläche vorinstalliert, die Bedienung erfolgt überwiegend über die Kommandozeile (CLI). Ubuntu Server ist besonders ressourcenschonend und sehr stabil, weshalb es häufig in Unternehmen und bei professionellen Projekten eingesetzt wird.

Hauptanwendungsbereiche

Ubuntu Server wird in verschiedensten Server-Umgebungen eingesetzt. Besonders häufig in folgenden Fällen:

  • Webserver (Apache, Nginx usw.)
  • Datenbankserver (MySQL, PostgreSQL usw.)
  • Dateiserver (Samba, NFS usw.)
  • Mailserver (Postfix, Dovecot usw.)
  • Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen (KVM, LXD, OpenStack usw.)
  • VPN- und Remote-Verbindungen

Ubuntu Server ist damit bestens geeignet für alle, die „Dienstleistungen anbieten“ wollen – vom eigenen Heimserver bis zur professionellen Firmen-Infrastruktur.

Wichtige Merkmale

Die herausragenden Eigenschaften von Ubuntu Server sind die geringe Systemlast und die Flexibilität dank Verzicht auf eine GUI. Zu den wichtigsten Punkten zählen:

  • Kein GUI = minimale Ressourcenbelastung
    Da standardmäßig keine grafische Oberfläche installiert ist, werden CPU und RAM kaum belastet. So bleibt mehr Leistung für die eigentlichen Serverdienste.
  • Fokus auf Sicherheit und Stabilität
    Lange Supportzeiten (LTS-Versionen bis zu 5 Jahre) und regelmäßige Sicherheitsupdates garantieren einen stabilen und sicheren Betrieb.
  • Kommandozeilenbedienung als Standard
    CLI-Kenntnisse sind gefragt, dafür ist das System äußerst flexibel und effizient zu steuern – auch Automatisierungen sind leicht möglich.
  • Minimalistisches Setup
    Es wird nur das Nötigste installiert – so kann das System ganz nach Bedarf erweitert werden.

Für wen ist Ubuntu Server geeignet?

Ubuntu Server eignet sich besonders für:

  • Technikbegeisterte und IT-Profis, die Server aufbauen und betreiben möchten
  • Anwender, die mit knappen Ressourcen effizient arbeiten wollen
  • Nutzer, die CLI-Kommandos beherrschen oder lernen möchten
  • Alle, die einen Heimserver (Web, VPN etc.) einrichten wollen
  • Cloud- und Virtualisierungsanwendungen mit Ubuntu

Auch Einsteiger können Ubuntu Server nutzen, sofern sie bereit sind, grundlegende Linux-Kommandos zu lernen.

4. Vergleich: Ubuntu Desktop vs. Server (Tabellarische Übersicht)

Ubuntu gibt es als „Desktop“- und „Server“-Version, die sich in Oberfläche, Funktionen und Einsatzzweck deutlich unterscheiden. Die folgende Tabelle gibt einen schnellen Überblick über die wichtigsten Unterschiede – besonders verständlich für Einsteiger.

Wichtige Unterschiede im Überblick

KriteriumUbuntu DesktopUbuntu Server
BenutzeroberflächeGUI (Grafische Oberfläche)CLI (Kommandozeile) als Standard
EinsatzzweckAlltägliche PC-Nutzung (Surfen, Office, etc.)Server-Betrieb (Web, Datenbank, VPN etc.)
ZielgruppeAnfänger bis FortgeschritteneFortgeschrittene bis Profis (CLI-Kenntnisse)
RessourcenverbrauchEher hoch (wegen GUI)Gering (maximale Performance)
StandardanwendungenLibreOffice, Firefox, Thunderbird etc. sind vorinstalliertMinimales System (Apps nach Bedarf)
AnpassbarkeitBegrenzt (einfache GUI-Konfiguration)Sehr hoch (flexibel nach Einsatzgebiet)
Sicherheit & StabilitätStandardmäßig gutUmfangreiche LTS- und Sicherheitspatches

Worauf sollte man beim Vergleich achten?

  • Das Vorhandensein einer GUI ist der größte Unterschied
    Ubuntu Desktop lässt sich bequem per grafischer Oberfläche bedienen, während Ubuntu Server bewusst darauf verzichtet und Wert auf Effizienz und Schnelligkeit legt.
  • Die Wahl richtet sich nach dem Einsatzgebiet
    Für die klassische PC-Nutzung empfiehlt sich die Desktop-Version, für Serverdienste die Server-Version.
  • Unterschiede bei Lern- und Entwicklungsumgebungen
    Desktop eignet sich für lokale Entwicklung, Server für produktive Deployments und Netzwerkanwendungen.

Empfehlungen bei Unsicherheit

Wer nicht auf eine GUI verzichten kann oder Office-Software braucht, sollte mit der Desktop-Version starten.

Wer hingegen Linux-Kommandos lernen oder eigene Webdienste hosten möchte, ist mit der Server-Version gut beraten.

5. Welche Version passt zu mir? Empfehlungen nach Einsatzgebiet

Sie kennen jetzt die Unterschiede – aber welche Ubuntu-Version passt wirklich zu Ihren Zielen? Im Folgenden finden Sie Empfehlungen, abgestimmt auf Ihre Anforderungen und Ihr Erfahrungslevel.

Wann Ubuntu Desktop wählen?

Die Desktop-Version ist ideal, wenn Sie Folgendes suchen:

  • Sie sind Linux-Anfänger
  • Sie möchten eine Alternative zu Windows/macOS nutzen
  • Sie wollen alltägliche Aufgaben (Office, Surfen) erledigen
  • Sie bevorzugen GUI-Bedienung (keine Kommandos)
  • Sie wollen eine Entwicklungsumgebung zum Programmieren

Dank der benutzerfreundlichen GUI und vieler vorinstallierter Apps gelingt der Umstieg von anderen Systemen besonders leicht.

Wann Ubuntu Server wählen?

Folgende Nutzer profitieren von Ubuntu Server:

  • Sie möchten einen Web- oder Datenbankserver aufbauen
  • Sie wollen einen File-Server zuhause oder in der Firma betreiben
  • Sie sind mit SSH oder CLI vertraut – oder möchten es lernen
  • Sie wollen Ubuntu für Virtualisierung oder in der Cloud nutzen
  • Sie brauchen keine GUI und wollen Ressourcen sparen

Die Server-Version ist optimal für sichere und leistungsstarke Serverumgebungen, lässt sich flexibel konfigurieren und erfordert ein wenig CLI-Grundwissen.

Empfehlungstabelle je nach Anwendungsfall

Nutzungszweck & ZielgruppeEmpfohlene Version
Linux-Einsteiger, die das System testen möchtenUbuntu Desktop
PC-Ersatz für alltägliche AufgabenUbuntu Desktop
Webentwicklung mit grafischer OberflächeUbuntu Desktop
Serverbetrieb und Netzwerktechnik lernenUbuntu Server
Produktiver Einsatz als öffentlicher ServerUbuntu Server
Leistungsfähige, ressourcenschonende UmgebungUbuntu Server

6. Häufige Fragen (FAQ)

Auch nach dem Vergleich bleiben oft Fragen offen. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten, häufig gestellten Fragen.

Q1. Welche Version ist für Einsteiger leichter zu bedienen?

A. Ubuntu Desktop ist für Anfänger deutlich einfacher.
Dank der GUI lassen sich Programme und Einstellungen einfach per Klick bedienen – ähnlich wie bei Windows oder macOS. Wer noch keine Linux-Erfahrung hat, startet am besten mit Ubuntu Desktop.
Ubuntu Server erfordert hingegen CLI-Bedienung und ist zu Beginn etwas anspruchsvoller.

Q2. Kann man eine grafische Oberfläche nachträglich auf Ubuntu Server installieren?

A. Ja, das ist möglich – sollte aber gut überlegt werden.
Sie können mit folgenden Befehlen eine GUI nachinstallieren:

sudo apt update
sudo apt install ubuntu-desktop

Beachten Sie aber, dass dadurch der Ressourcenverbrauch steigt und der Server einige Vorteile verliert. Für die Administration werden daher meist Web-basierte Tools (wie Webmin) oder die Fernsteuerung per SSH empfohlen.

Q3. Kann man Ubuntu Desktop auch als Server nutzen?

A. Grundsätzlich ja, aber nicht immer optimal.
Mit Apache, MySQL & Co. lässt sich Ubuntu Desktop als Server betreiben. Allerdings sind viele GUI-Programme und Dienste vorinstalliert, was Performance und Sicherheit beeinträchtigen kann. Für Test- und Entwicklungsumgebungen ist das okay, für produktive Server empfiehlt sich aber Ubuntu Server.

Q4. Was ist die LTS-Version und gibt es sie für beide Varianten?

A. LTS steht für „Long Term Support“ (Langzeit-Support), und es gibt sie für Desktop und Server.
LTS-Versionen werden fünf Jahre lang mit Sicherheitsupdates und Fehlerbehebungen versorgt und sind besonders für den Einsatz in produktiven oder sicherheitskritischen Umgebungen geeignet. Die aktuellste LTS-Version ist „Ubuntu 22.04 LTS (Jammy Jellyfish)“ (Stand: April 2025).

7. Fazit

Ubuntu gibt es in zwei Hauptvarianten: Desktop und Server. Wer die Unterschiede kennt, findet garantiert die passende Ubuntu-Umgebung für die eigenen Ziele.

Ubuntu Desktop punktet mit grafischer Oberfläche und ist ideal für Einsteiger, für alltägliche Nutzung und als Entwickler-PC.

Ubuntu Server besticht durch schlankes Design, Kommandozeilen-Steuerung und maximale Flexibilität – ideal für Webserver, Datenbanken und alle, die tiefer in die Technik einsteigen wollen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Ubuntu Desktop: Einsteigerfreundlich, mit GUI und All-in-One-Funktionalität
  • Ubuntu Server: Für Fortgeschrittene, schlank und optimal für den Serverbetrieb
  • Die Auswahl sollte nach Einsatzzweck und Vorkenntnissen erfolgen
  • LTS-Versionen bieten langjährigen Support und hohe Sicherheit

Ubuntu ist kostenlos, leistungsstark und sehr zuverlässig – ganz gleich, ob Sie sich für Desktop oder Server entscheiden. Mit der richtigen Auswahl holen Sie das Beste aus Ihrem Linux-System heraus.

Probieren Sie als Anfänger ruhig zuerst Ubuntu Desktop und wagen Sie sich später an Ubuntu Server – so entdecken Sie Schritt für Schritt die Welt von Linux!

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